Umfangreiche Bauarbeiten am Teichweg 2
Jetzt wird der Kindergarten generalerneuert!
Wer unseren Kindergarten am Teichweg aufsucht, der sieht das Gebäude vor lauter Gerüsten nicht mehr! Der Garten um das Gebäude ist praktisch umgepflügt, das Dach ist weg und die Fenster werden gerade aus- und eingebaut. Was zunächst nur als kleine Maßnahme erschien - in einen der unteren Räume war Wasser eingesickert - entpuppte sich bei näherem Hinsehen als Großbaustelle! Dem entsprechend müssen unsere Kinder mit ihren Erzieherinnen jetzt doch in Geismar in der Käthe-Kollwitz-Schule überwintern. Keine leichte Situation für alle Beteiligten: Eltern, Erzieher, Leitung, der Köchin, aber auch der Stadt, der das Haus ja gehört und die deswegen Bauleiter ist. Nur eine Gruppe scheint das Exil relativ locker wegzustecken - die Kinder! Aber die ahnen oft gar nicht, welche Umwege und Strapazen die Eltern allmorgendlich bewältigen müssen bis die Kinder vor Ort sind.
Immerhin haben die Dacharbeiter das Dach soweit überdacht, dass ein Schneeeinbruch das Ganze nicht torpedieren würde. Aber fertig sind die Arbeiter noch nicht. Die Fenstermacher machen inzwischen die Schotten dicht. Auch die Elektriker sind da: Die Lampen sind abgebaut und müssen ausgetauscht werden. Dazu muss freilich erst die nass gewordene Decke ausgewechselt werden. Überall wird gehämmert und gebohrt. Ein Besuch auf der Baustelle macht deutlich, worin die eigentliche Schwierigkeit eines Architekten besteht: Die Bauarbeiten so koordinieren, dass die einen gleich anfangen können, wenn die anderen da waren, dass eine Firma der anderen die Türklinke in die Hand gibt. Das ist nicht leicht. Dem Wunsch des Pfarrers an die Arbeiter, ihm doch am Heilig Abend den ganzen Kindergarten unter den Tannenbaum zu legen, konnte leider nicht entsprochen werden...
Unser Kindergarten hat Platz für 75 Kinder und es ist das Bestreben am Stichtag, den 1.1. eines Jahres, alle 75 Plätze besetzt zu haben. Die Demoskopie sorgt dafür, dass das Verhältnis Anfrage / Platz derzeit für die Eltern günstiger wird. Aber auch die Kindergartenleitung hat noch, wenn auch schmalere, Spielräume. Allerdings verschiebt sich das Verhältnis der Konfessionen: Es gibt immer mehr Kinder, die keiner Konfession angehören. Hier gilt es einen klugen Weg einzuschlagen, wie das katholische Gepräge erhalten werden kann: katholisch, im Sinne von konfessionell-katholisch, aber auch katholisch im Sinne von katholisch-universal. Das Ziel muss sein ein klares Profil zu behalten und gleichzeitig für andere attraktiv zu sein. Das muss kein Gegensatz sein: In Indien oder Japan, aber auch in Ostdeutschland schicken viele nichtkatholische, nichtchristliche oder nichtreligöse Eltern ihre Kinder auf katholische Schulen, weil sie dort ihre je eigene Weltanschauung mehr respektiert sehen als anderswo.