Sechsstimmiges Lob auf die Dreifaltigkeit!
Der Projektchor singt im 11:30 Uhr Gottesdienst
Wenn mit Pfingsten die lange festliche Osterzeit eigentlich schon abgeschlossen ist, dann meldet sich noch ein Hochfest zu Wort: Das Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit. Jedes Jahr probieren Tausende von Geistlichen den Spagat zu erklären, warum Gott in drei Personen existiert, aber trotzdem nur ein Gott ist.
Im 11:30 Uhr Gottesdienst gab es allerdings einen anderen Akzent. Vielleicht kommt man dem zentralen Geheimnis des christlichen Lebens sowieso mit Musik näher als mit Philosophie. Der kräftige musikalische Akzent kam vom Projetchor unter der Leitung von Andreas Solf. Unser "Kirchenchor" hatte wieder neue und bekannte Stücke geprobt. Und doch war es kein Konzert vor, sondern mit den Besuchern. Der Maestro hat es sogar geschafft zum Danklied einen sechsstimmigen Kanon mit Gemeinde und Chor hinzubekommen!
Inhaltlich ging es im Gottesdienst um die Frage, ob Gott, der ja bekanntlich alles weiß, auch ein Nie - Vergesser ist. Ist Un-Vergesslichkeit ein Segen oder gar ein Fluch? Horst Richter und Agnes Bleile lasen ein Interview aus SPIEGEL online vor. Darin wird von einer Frau berichtet, die "krankheitsbedingt" seit gut 20 Jahren nichts mehr vergessen kann. Alles ist immer irgendwie "da"!
P. Hösl deutete den dreifaltigen Gott nicht als nicht-vergessenden, übernatürlichen Oberbürokraten, sondern als dynamisches In- und Miteinander. Auch bei uns Menschen ist es ja so: die schönsten Momente eines Lebens sind nicht die, in denen man fehlerfrei ein langes Gedicht aufsagen kann ohne ein Wort zu vegessen, sondern im Gegenteil: am schönsten sind die Stunden, in denen man mal alles vergisst...