Runder Tisch der Abrahamitischen Religionen feiert
Der biblische Gastgeber par Excellance als Modell für gelungene interreligiöse Gastgeberschaft
Wie die Ölsardinen mussten die überaus zahlreich gekommen Gäste sich in den Saal quetschen, um etwas von den Grußworten und Beiträgen am Fest der Abrahamitischen Religionen mitzubekommen.
Herr Sürmann von der evangelisch-lutherischen Kirche begrüßte die gekommen Muslime, Juden und Christen. Bei manchen wusste man schon durch die Kleidung, das Kopftuch oder die Kippa, wer sich da wohl verbirgt, aber den meisten war die Religion nicht direkt anzusehen. Und womöglich war auch der eine oder die andere dabei, der / die gar keiner Religion angehört.
Rabbiner Gabor Lengyel eröffnete den Grußwortreigen. Er betonte: Interreligiöser Dialog bedeutet nicht in erster Linie seinen Standpunkt den anderen vermitteln, sondern den der anderen kennenlernen. Nach dem katholischen Theologieprofessor Stock aus Paderborn nannte er einige Tugenden, die dabei helfen könnten: Demut, Verbundenheit mit der eigenen Tradition, Empathie oder Gastfreudschaft.
Pfarrer Hans Haase ist der katholische Vertreter beim Runden Tisch. Nach ihm müssen die Religionen um Gottes- und der Menschen Willen sich an einen Runden Tisch setzen. ehe aus Konflikten Kriege werden. Dazu gibt es keine wirkliche Alternative. Er erinnerte an das interreligiöse Gebet beim Besuch von Bischof Norbert am 10. Mai.
Für die Muslime sprach der scheidende Iman der DiTiB-Mosche Oguz Akdemir. Er verlässt in wenigen Monaten Göttingen und geht an die türkisch-syrische Grenze - einer Region wo Dialog dringend nötig ist!
Bürgermeister Gerhardy (und Frau Schlapeit-Beck) vertraten die Stadt Göttingen. Frau Jürgemliemk von der Jüdischen Gemeinde schließlich erklärte den Ablauf des Festes.
Dann fand eines der Highlight des Festes statt: Die muslimische DiTiB-Gemeinde hatte farbenprächtig gekleidete Mädchen einen Tanz einstudieren lassen, der viel beklatscht wurde. Aber auch der - nach kurzer umbaupause - stattfindende jüdische Beitrag mit dem Goldquartett (das heute auf fünf Musiker aufgestockt wurde) fand besten Anklang.
Draußen fand ein Fest mit jüdischen, muslimischen und christlichen Delikatessen statt. Der Erlös des Festes ist dem Flüchtlingswohnheim auf den Zietenterassen zugedacht. Wer sein interreligiöses Wissen testen wollte, der konnte beim Quiz mitmachen. Ziemlich kniffelig! Aber es gab ja genügend Ansprechpartner für die einzelnen Religionen. Für das Judentum stand u.a. die angehende Rabbinerin Frau Anita Kantor zur Verfügung...