Rorate - Lichtergottesdienst am Festtag des Apostels Andreas
Von Petrus und Andreas, Brüderlichkeit und Bruderzwist
Am frühen Morgen, um 6:00 Uhr, fand die erste Roratemesse in diesem Jahr statt. Oliver D'Antonio hat im aktuellen PFARRBRIEF die Genese dieser speziellen Gottesdienstform beschrieben. Um die 30 aufgeweckte Männer und Frauen waren gekommen um "das Morgenrot zu wecken" - um es mit Ps 57,9 im Göttinger Jahr des Psalters etwas poetisch zu formulieren.
Während des Wortgottesdienstes blieben die BeterInnen in den Bänken. Horst Richter trug die Lesung vor. P. Hösl stellte anhand des Brüderpaares Andreas und Petrus die Vor- und Nachteile dar, die Geschwister aneinander haben. Andreas war der Erste, der Jesus entdeckt hatte. Er hatte Petrus erst mit Christus in Kontakt gebracht. Dafür wurde Petrus der Sprecher der Zwölf. Petrus gilt im Westen als der erste "Papst". In der Orthodoxie hat dagegen nicht selten Andreas die Nase - d.h. in diesem Fall: die größere Zahl von Verehrern - vorn. Beide folgten Jesus nach, beide erlitten den selben Tod, aber nicht auf die selbe Weise: während Petrus bekanntlich mit dem Kopf nach unten gekreuzigt wurde, wurde Andreas an das nach ihn benannte Andreaskreuz geschlagen. Christen suchen sich nicht aus, sondern werden von Jesus berufen. Und alle die diesem Ruf folgen sind fortan Bruder und Schwester. Bekanntlich kann man sich seine Geschwister nicht aussuchen... Jeder, der Geschwister hat weiß um die daraus resultierenden Konflikte, aber auch um den Segen. Und so wird es wohl auch bei Andreas und Petrus gewesen sein...
Zur Eucharistiefeier kamen dann alle nach oben um den Altar. Die Kommunion wurde in beiderlei Gestalten gereicht. Das gemeinsame Stehen im Kreis hat eine besondere Note. Das kommt z.B. im Hochgebet zum Ausdruck: Wir danken dir dass du uns berufen hast vor dir zu stehen und dir zu dienen. Das sollten die TeilnehmerInnen nämlich nach dieser Messe, wenn es zur Arbeit ging.
Nicht aber ohne Frühstück! Das hatten wie in den vergangenen Jahren schon Margarete Ellrott, Anton Dörl und Anita Kuß vorbereitet. Damit war ein guter Start in den Tag vorgelegt: spirituell und leiblich...