Rock´n´Roll Moonlight Mass in St. Nikolai

Rockige Klänge auf Orgel, Drumset und Saxophon

Am Sonntag, den 17. Mai, fand in der St. Nikolai-Kirche die monatliche Moonlight Mass statt. Die Kirche füllte sich schnell mit Studentinnen und Studenten und auch viele Moonlight-Fans waren wieder mit von der Partie! Gleich zu Beginn erwartete sie eine große Überraschung: Statt der ersten Takte eines Kirchenliedes erklang die Fanfare von „The Final Countdown“!!! Schnell wurde klar: Diese Messe sollte ganz unter dem Zeichen der Rockmusik stehen...


Julius Ruben Napp (organ/drums), Karl-Frederik Steinmetz (drums/organ) und Jan Darius Monazahian (saxophone) hatten sich auf der Empore eingefunden und veranstalteten von dort ein wahres Feuerwerk an guter Musik. Visuell umrahmt wurde die Liturgie von Nebelmaschine, Laser und Scheinwerfer, wobei Peter-Paul König die Lichteffekte passend zur Musik arrangierte. Zahlreiche Kerzen und Weihrauch sorgten für eine ansprechende Stimmung.


Zu den Klängen von Van Halen´s „Jump“ zog P. Matthias Kramm in die Kirche ein und begrüßte die Gottesdienstteilnehmer. Zu Beginn erklärte er den Ablauf der Messe und welche Ideen dahinter stecken. So war Rockmusik lange Zeit als unchristlich verschrien, bis sich in den 70er Jahren erste christliche Rockgruppen formierten. Während dieser zaghaften Anfänge entdeckten sie, dass die Energie und die dynamisierenden Rhythmen von Rockmusik auch in Gebet und Glaube einführen können.


Das anschließende Kyrie wurde von Auszügen aus „Highway to Hell“ (ACDC) begleitet. Dann wurde es etwas ruhiger und besinnlicher. Leonard Cohen´s berühmtes „Hallelujah“ lud vor dem Evangelium zum Mitsingen ein. Auch die Predigt bezog sich auf einen Klassiker der Rockmusik: Anhand des Textes von „Wind of Change“ (Scorpions) sprach P. Matthias Kramm über die christliche Hoffnung auf eine versöhnte Welt. Wir dürfen auf den Wind des Wandels hoffen, denn in Christus hat das Werk der Versöhnung bereits begonnen!


„Narcotic“ (Liquido) und „Rockin´ all over the world“ (Status Quo) bildeten den Hintergrund für die Kommunionausteilung. Danach gab es zunächst einmal einen großen Applaus für die Musiker! Die ließen sich nicht lumpen und legten danach noch einmal richtig los! Als Schlusslied wurde „Großer Gott, wir loben Dich“ (Holy God, we praise thy name) abwechselnd im klassischen 3/4-Takt und im rockigen 4/4-Takt gesungen. Zum Auszug folge mit „Smoke on the toccate“ das Highlight des Abends: Eine Improvisation über Themen aus dem Werk von Johann Sebastian Bach, Charles-Marie Widor und Deep Purple.


Mit diesem furiosen Ausklang wurde die Gemeinde in den Abend entlassen. Aber wer nach diesem Gottesdienst-Erlebnis der ganz besonderen Art noch Hunger oder Durst hatte, musste nicht gleich nach Hause gehen. In der Katholischen Hochschulgemeinde hatte eine kleine Gruppe von Studentinnen und Studenten ghanaisches Essen gekocht. So konnte der Abend bei guten Gesprächen und einer leckeren Erdnusssuppe langsam ausklingen...