Raus aus der Oligarchie – rein in die Demokratie

Als Referent stand  Georg Hörnschemeyer von Pax Christi, der Internationalen Katholischen Friedensbewegung, zur Verfügung. Hörnschemeyer ist langjähriges Mitglied dort im Präsidium sowie der Kommission Osteuropa und ausgestattet mit zahllosen Erfahrungen von Besuchen in den Staaten Osteuropas. Ihm zur Seite stand per Videokonferenz Marie Teich, die in Leipzig und Kiew lebt und deren Eltern aus der Ukraine stammen Sie steht in engem Kontakt zur Kommission Osteuropa bei Pax Christi.

Beide betonten, dass durch den Angriff der russischen Armee auf die Ukraine der Widerstandswille entfacht wurde und daher die Ukraine militärisch verteidigt werden müsse. Die Erfahrungen der erfolgreichen Protestbewegung gegen die Oligarchie in der Ukraine und die russische Dominanz (Maidan 2014) speiste die Entschlossenheit, nicht länger in Abhängigkeit und Unfreiheit leben zu wollen.

Besonders Marie Teich vermittelte eine Aufbruchsstimmung, die das Publikum beeindruckte: „Wir brauchen keine humanitäre Hilfe, sondern die beste Universität der Welt“, sagte sie zum Beispiel und setzte für den Aufbau der Zukunft auf Bildung, kulturelle Vielfalt und einen Beitritt zur EU.

Georg Hörnschemeyer ordnete die kriegerische Entwicklung und die Folgen für die Ukraine sowie die weiteren Länder Osteuropas ein und sprach sich nicht grundsätzlich gegen militärische Verteidigung aus – um der unschuldigen Opfer willen, die oft nur so geschützt werden könnten.

Anders ist die Lage in Belarus: Die Vertreterinnen berichteten, dass Schulleiter entlassen und Lehrkräfte versetzt wurden; der Kontakt zur Partnerschule dort liegt brach und die Aussichten für die Partnerschaft und das Land sind denkbar trübe.

Ein friedensbewegter, spannender, zum Nachdenken anregender Abend!

Georg Bartelt