Moonlight Mass mit adventlichen Flair

Dreiklang von Stille - Liturgie - Musik

 

 

Die Moonlight Mass in Sankt Michael ist abendlicher und internationaler Gottesdienst in englischer Sprache. Sie fand am vergangenen Sonntag bereits zum 8. Mal statt. Gekommen waren über 60 Getaufte und am Christentum interessierte Menschen, jung und alt, aus allen Kontinenten. Eine „Weltgemeinde“ mitten in der kleinen Großstadt Göttingen kommt um zu beten und sich eine Auszeit zu nehmen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: Gott.

Die Moonlightmass hat sich zum Ziel gesetzt, den traditionell - klassischen Gottesdienst für unsere Zeit neu zu akzentuieren: Stille, Liturgie und Musik - dieser Dreiklang trägt den gesamten Ablauf.

Für Musik sorgt dieses Mal der „Kantus-Family-Band“. Sie haben mit Bravur ihr Können gezeigt. Musikimprovisationen und klassische Kirchenmusik wechseln sich ab und helfen den Kirchenbesuchern inne zu halten. Hier haben persönliche Gebete Platz, es können Sorgen, Klage oder Dank vor Gott dargebracht werden.

In der Predigt zum ersten Advent geht P. Trieu auf die Texten von Jes 1-5; Röm 13:11-14; Mt 24:37-44 ein. Wieso sind die Gottesbilder im AT und NT so unterschiedlich? Es scheint mit ihnen so wie mit unserer Gemütsverfassung zu sein: Mal sind wir gut, mal sind wir schlecht drauf. Die oft zu hörende Diskrepanz „böses AT – gutes NT“ scheint dieses Mal umgedreht zu sein: Dieses Mal stellt uns Jesaja Gott als einen Gott der Liebe und Vergebung dar. Im Gegensatz dazu steht Paulus, dessen Haltung eher streng und grimmig zu sein scheint. Und auch die Sätze Jesus wirken heute eher „bedrohlich“. Es gibt keinen unterschiedlichen Gott im AT und im NT, sondern es handelt sich um unterschiedliche Erfahrungen mit Gott, die sich in den Gottesbildern miedergeschlagen haben.

Während Jesaja seinen Blick auf das zukünftige Heil richtet, gehen Paulus und Jesus auf das Jetzt ein. Mit dem „Kommen des Menschen Sohnes“ meint Jesus sein Ankommen bei uns hier und jetzt. Wir sind herausgefordert, seine Botschaft anzunehmen oder abzulehnen.