Messe vom letzten Abendmahl mit Fußwaschung
Helfen und Hilfe zulassen
Mit der Feier der Heiligen Messe vom Letzten Abendmahl begann in Sankt Michael das Triduum. Wie immer hatten unsere Küster die Kirche kreativ geschmückt und alles Nötige vorbereitet. Schon eine Stunde vorher waren die ersten Akteure zu sehen, um 20:00 Uhr läutete dann die Sakristeiglocke - freilich zum letzten Mal in dieser Woche!
Noch einmal waren wuchtige Orgelklänge zu hören. Stephan Diedrich begleitete die Lieder bis zum mit Schellenklang begleiteten Gloria - dann war erst mal Schluss mit Klingeln, jetzt hieß es klappern.
Die Texte sind Klassiker: Die Anordnung des Paschamahls aus dem Buch Exodus, sowie der Abschnitt über die rechte Feier des Herrenmahls in Korinth, aus dem ersten Brief an Selbige vom Apostel Paulus. Das Evangelium war dann die Fußwaschung nach Johannes.
In seiner Auslegung betonte P. Hösl, dass man helfen muss, wo Hilfe nötig ist. Da muss man auch mal runter vom hohen Ross! Wenn schon Jesus den Jüngern die Füße wäscht, um wie viel mehr steht das dann uns an! Aber es gilt nicht nur zu helfen: Man muss auch Hilfe zulassen! Manchmal sind hier - besonders bei Männern - die Kräfte des Stolzes noch sehr stark.
In der sich anschließenden Fußwaschung konnte beides sybolisch exerziert werden. In diesem Jahr hatten sich Freiwillige aus unserer Flüchtlingsinitiative bereit erklärt das aus sich selbst sprechende Ritual an ihnen geschehen zu lassen. Auch in Rom wusch Papst Franziskus an diesem Abend im Petersdom Flüchtlingen und Asylanten die Füße. Auf den um den Altar stehenden Stühlen nahmen unsere Flüchtlingshelfer Platz. Mit der gebürtigen Amerikanerin Annemarie und ihrem französischen Mann Jean, sowie Elisabeth Geisel aus unserer Gemeinde kam sogar internationales Flair in die Apostel(innen)runde rings um den Altar. Ihnen wurden dann die Füße gewaschen. Die Gemeinde begleitete die teilweise in Stille, teilweise mit von Stephan Diedrich angestimmten Gesängen.
Zweiter Hauptteil bildete dann die Eucharistiefeier, die an diesem Abend ("... das ist heute...) ja ihren Ursprung hat. Die Kommunion wurde dann unter beiderlei Gestalten ausgeteilt. Das Zimborium mit den übrig gebliebenen Hostien freilich kam nicht wieder zurück in den Tabernakel, denn im Anschluss an die Messe, nach dem Absingen eines eucharistischen Liedes, wurde das Allerheiligste in die Hauskapelle der Jesuiten übertragen. Kaum hatten die Liturgen das Kirchenschiff verlassen begannen die übrigen Messdiener und Küster mit dem Abräumen und Ausräumen des Altarraums.