Innensanierung Sankt Michael:
Wichtige Besprechung im Generalvikariat
Eine Besprechung über das Konzept der anstehenden Innensanierung der Kirche fand am Freitag, den 27. Januar 2012 im Generalvikariat des Bistums in Hildesheim statt. Von Seiten des Generalvikariats nahmen Frau Sauer (Architektin) und die Herren Kesseler (Leiter der Abteilung „Immobilien“), Spatz (energetische Sanierung, Klimaschutzinitiative) und Wrasmann (stellvertretender Leiter der Hauptabteilung „Pastoral“) teil; der Bauausschuss war durch die Herren Krüger, Richter, Schmoll und Prof. Müller vertreten. Pater Hösl war krankheitsbedingt zu seinem großen Bedauern leider verhindert. Herr Dr. Peter Abel (Diakon am Priesterseminar, Leiter Arbeitsstelle für pastorale Fortbildung und Beratung) übernahm die Führung durch die Seminarkirche.
Herr Kesseler fasste nach der Begrüßung die bekannten Randbedingungen, die aus Sicht des Generalvikariats für Sankt Michael als Citykirche in Göttingen gegeben sind, zusammen und hob auch die grundsätzliche Notwendigkeit einer Innenrenovierung hervor. Herr Wrasmann betonte, dass neben der bautechnischen Seite die pastorale Seite besonders beachtet werden muss. Drei Stufen eines Gesamtkonzeptes und einer möglichen Innenrenovierung werden hervorgehoben: Bautechnik --- Gestaltung--- Pastoral.
Herr Schmoll trug die Stichpunkte zur anstehenden Innensanierung vor, die im Bauausschuss erarbeitet wurden. Eine von Herrn Krüger erstellte Auflistung, die als Grundlage für konkrete Schritte verwendet werden kann, wurde der Immobilienabteilung übergeben. Herr Richter unterstrich die hohen Besucherzahlen in der Kirche. Sowohl das Angebot an Gottesdiensten an Sonn- und Feiertagen als auch während der Woche ist für heutige Verhältnisse außergewöhnlich groß. Auch in Hildesheim ist bekannt, dass die Kirche von vielen Passanten und stillen Beterinnen und Betern den ganzen Tag über besucht wird. Die Vertreter des Generalvikariats nahmen anerkennend das Engagement und die Vorarbeiten in der Gemeinde Sankt Michael zur Kenntnis.
Das Generalvikariat teilte mit, dass für das Gesamtkonzept der Innenrenovierung (bauliche, gestalterische und pastorale Gesichtspunkte) ein Wettbewerb auszuschreiben sei, da der zu erwartende Finanzierungsrahmen die Einbindung des Vermögensverwaltungsrates erfordert und ein Wettbewerb gerade auch für die gestalterische Seite ermöglicht, das für Sankt Michael beste Konzept zu finden. Da im Gesamtkonzept die energetische Sanierung eine wichtige Rolle bei der Heizungserneuerung spielt, ist eine baldige energetische Bewertung des Kirchengebäudes vorgesehen.
Zunächst wird noch im Februar ein Ortstermin in Göttingen stattfinden, an dem Personen des Generalvikariats, Vertreter der Kirchengemeinde St. Michael und des Kirchendekanats Göttingen teilnehmen werden.
Im Anschluss an die Besprechung in der Abteilung „Immobilien“ wurde die Seminarkirche des Priesterseminars besichtigt. Herr Kesseler „warnte“ noch zuvor vor einem Schock, den dieser Kirchenraum auslösen könne. Herr Dr. Peter empfing die Besuchergruppe aus Göttingen, die von Frau Sauer begleitet wurde.
Ein schlichter, aber sehr beeindruckender sakraler Raum, der sofort durch die klaren Linien anspricht. Ein sehr schöner Fußboden und eine quer gestreifte Decke ergeben eine ungewohnte, aber freundliche und der heutigen Zeit angemessene Wirkung. Es gibt keinen Chorraum sondern einen schönen Altarstein und auch keine Kanzel, sondern eine Steinsäule als Predigtpult. Licht durch die Fenster und Raumwirkung sind aufeinander abgestimmt. Ein schlankes, ebenfalls schlichtes Kruzifix hinter dem Altarstein wird sofort als zentraler Punkt in dem Raum wahrgenommen und unterstreicht die Bedeutung des Kreuzes für den christlichen Glauben. Es gibt keine konventionellen Kirchenbänke mit Kniebrett, sondern eine variable Einzelbestuhlung, die hufeisenförmig um das Predigerpult angeordnet ist. Herr Dr. Abel betonte, dass dieses Konzept in Übereinstimmung mit dem 2. Vatikanischen Konzil stehe.
Über einige bauliche Punkte wurde ausführlicher gesprochen. Der Kirchenraum hat eine Fußbodenheizung, die für eine angenehme Temperatur bei Normalbedingungen ausreicht. In den Querstreifen der Decke befindet sich eine Zusatzheizung mit Wärmestrahlern. Die Beleuchtung mit Deckenlampen ist dimmbar, in der Längsachse sind einige Lampen mit einer Spotbeleuchtung versehen. Am Rand umlaufend befinden sich im Boden versenkte Leuchtmittel, die den Kirchenrum zusätzlich durch eine Wandbeleuchtung erhellen und dabei wirkungsvoll die Nischen hervorheben. Durch besondere Maßnahmen (z. B. Akustikputz) kann der Kirchenraum ohne Verstärker genutzt werden. Eine Audioanlage verwendet vier schlanke Lautsprechersäulen, die in zwei Gruppen in der Mitte der Außenwände angebracht sind.
Die Seminarkirche ist sehr beeindruckend und gab eine Reihe von wertvollen Anregungen. Zu beachten ist jedoch, dass die Kirche keine Gemeindekirche ist. Der Schock, vor dem gewarnt wurde, blieb jedenfalls bei den Mitgliedern des Bauausschusses aus, so dass alle wieder sicher nach Göttingen zurückkehren konnten.
Anregung: Interessierte können die Seminarkirche, die nicht frei zugänglich ist, zu besonderen Terminen zur Feier der Eucharistie besuchen
(Link: http://www.seminarkirche-hildesheim.de)