Hochfest des Hl. Josef
Vor zwei Jahren wurde unsere Josefsfigur gestohlen, aber der Heilige ist dennoch weiter "da"
Erinnern Sie sich? Kurz bevor die Bauarbeiten für die neue Kirche begannen wurde die Figur des Hl. Josef hinten am Ausgang mit brachialer Gewalt entwendet. Das Göttinger Tageblatt
berichtete damals darüber. Deshalb konnte auch an diesem Samstag, dem 19. März, dem Josefi-Tag nicht da sein. "Sein" Hochamt haben wir dennoch gefeiert. Auch wenn der Josefstag längst kein Feiertag mehr ist - hier im evangelisch dominierten Niedersachsen sowieso - merkt man doch noch hier und da, dass dieser Tag auch kein ganz gewöhnlicher Tag ist. Auch am positibven Zuspruch im Gottesdienst war die bemerkbar.
Die Evangelien schildern den Nährvater Jesu als den großen Schweiger - kein einziges Wort von ihm wird überliefert. dafür ist Josef ein Mann der Tat. Er hat in einer für ihn völlig unübersichtlichen Situation Verantwortung für seine Frau und sein (Adoptiv-) Kind übernommen, hat Ja zu seiner Patchworkfamilie gesagt, weil er wusste: Gott kann auch auf krummen Zeilen gerade schreiben. Er verstand all das, was um ihn herum passierte (Schwangerschaft Mariens, Volkszählung der Römer, überfüllte Herbergen, Geburt in ärmlichsten Umständen, Flucht ins Ausland, Asylantendasein, Neuanfang in Nazaret...) nicht unbedingt, aber er vertraute darauf, dass Gott sein Leben führt und trotz allem schützt. Es ist unschwer zu erkennen, dass sich sein Schicksal leider derzeit Millionenfach überall auf der Erde wiederholt.
Auch wenn unsere Josefsfigur immer noch verschwunden ist - der Heilige ist da! Er ist in den Herzen der Michaelianerinnen und Michaelianern da. Das konnte man heute, an seinem Festtag spüren.