Gemeindefest, 1. Teil
Von Gottesdienst bis Würstchen
Petrus hat es wirklich spannend gemacht, aber am Ende hat dann doch die Sonne gesiegt! Aber der Reihe nach!
Die Wandergruppe war schon losmarschiert, als sich die Radfahrer auf den Weg machten. Beide Truppen kamen aber in den aufkommenden Regen. Oh Gott - wie kannst Du das zulassen? Mittlerweile hatte P. Hösl mit fleißigen Helfer die Christopheruskirche ausgestattet. Wie viele Hostien sollte man einlegen? Würden trotz des Wetters 30 kommen? Oder 50? Gar 100? Zu dumm, dass es in evangelischen Kirchen keinen Tabernakel gibt. Wir legten also 50 Hostien ein, mal sehen. Übrige müssen eben dann nach Michael zurückgebracht werden...
Aber als es auf 12:00 Uhr zuging, da war die Kirche gesteckt voll! Die Michaelianer und besonders die Reinhausener Eingeborenen hatte sich nicht abschrecken lassen. Am E-Piano spielte Alexander Kuhlo. Jeremy und Richard ministrierten und Beate Michel half mit beim Kommunion austeilen. Frau Neumann von der Reinhausener Kerngruppe las - wie immer in Reinhausen - die Lesung. Sie hat einmal gesagt, dass sie in Reinhausen um die 40 Jesuitenkapläne erlebt hat, wie sie ihre ersten liturgischen Übungen machten - die arme Frau, möchte man fast sagen! Es wurde ein lebendiger Gottesdienst mit vielen flotten Liedern, die anscheinend auch das Zeug hatten die Wolken zu vertreiben. Am Ende hatte man noch ein paar kräftige Handvoll Hostien hinzugefügt. Nur indem man sie in der Mitte brach, reichte es am Ende genau für alle!
In der Predigt stellte P. Hösl drei Gemeindemodelle (nach einem Gedanken von Terry Eagleton) dar und "akustualisierte" diese zusammen mit Alexander Kuhlo:
Modell 1: Jeder macht was er am besten kann und am liebsten will. Denn - so der Hintergedanke: Das was jemand am liebsten mag wird in den meisten Fällen auch das sein, was er am besten kann, oder? Kinder und Erwachsene nickten. Jetzt sollte jeder sein persönliches Lieblingslied singen oder spielen - und zwar gleichzeitig! Lauter Lieblingslieder - das müsste doch das allerbeste Lied überhaupt werden - Pustekuchen! Die reinste Kakophonie!
Besser Modell Nr. 2? Gemeinde als Symphonieorchester. Ist eine Symphonie nicht etwas Herrliches? Aber auch etwas sehr Anstrengendes! Vorne steht der Pfarrer und dirigiert. Alle Noten sind schon vorher festgelegt und wenn auch nur einer einen falschen Ton spielt ist das ganze Stück im Eimer! Soll so Gemeinde sein?
Also doch Modell Nr. 3: Eine Jazzband! Eine Jazzband ist keine Gruppe, wo jeder spielt wozu er gerade Lust hat. Jeder spielt das Seine, aber er fügt sich auch ein. Jeder darf mal ran zum Solo und die anderen überlassen ihm mal die Bühne, nehmen sich zurück. Und dann kommt der andere dran, usw. Das Stück ist offen und nicht von vorneherein festgelegt, man improvisiert viel, Überraschungen dürfen sein und es braucht auch keinen Pfarrer, der vorne mit dem Dirrigentenstab rumfuchtelt.
Nach dem Gottesdienst führte die einheimische Frau Nordmann die ortsunkundigen GöttingerInnen runter vom Kirchberg zum Grundstück der Familie Freise. Regen - war da mal was gewesen? Die Elemente verhielten sich ruhig! So langsam füllte sich der herrlich - verwunschene Garten von Katja und Matthias Freise. Beide hatten zusammen mit ihren Kindern eine irre Vorarbeit geleistet, um eine ganze Gemeinde im eigenen Garten unterzubringen. Sie hatten wegen des drohenden Wetters sogar schon Plan B angedacht. Dann hätte das Fest eben im Wohnzimmer der Freises stattgefunden! Aber die Wolken verzogen sich und schon bald lagen auf dem Megagrill unzählige Bratwürste. Bzgl. Bratwürste legte man übrigens eine Punktlandung hin: alles wurde weggeputzt! - Mehr Impressionen im 2. Teil!