Festakt zur Einrichtung einer Stiftungsprofessur "Katholische Theologie im Angesicht des Islam"
Die Jesuitenhochschule in Frankfurt a.M. stellt sich in Sachen Dialog Islam-Christentum neu auf!
Der Islam und der Islamismus ist in aller Munde! Täglich kommen neue, meist negative Meldungen aus Nahost auf den Bildschirm. Der Islamische Staat (IS) oder Boko Harum (in Nigeria) bestimmen die derzeitigen Schlagzeilen. Oft wird diskutiert: Ist das jetzt der Islam? Sind das nur radikale Extremisten, die nicht für den Islam stehen? Was ist islamisch und was ist islamistisch? Was wollen Salafisten ?- Solche und ähnliche Fragen werden landauf und landab kontrovers diskutiert.
Die Philosophisch-Theologische Hochschule St. Georgen in Frankfurt hat jetzt einen Lehrstuhl "Katholische Theologie im Angesicht des Islam" eingerichtet. Die Homepage der Hochschule berichtet vom Festakt zu Einführung dieses neuen Lehrstuhls. Unterhalb des Artikels finden Sie einen Link zu einem Video vom Festakt.
Am 24. Oktober hat die Hochschule in einem gemeinsamen Festakt mit CIBEDO die Stiftungsprofessur für „Katholische Theologie im Angesicht des Islam“ eröffnet. Die Stiftungsprofessur wird in den ersten fünf Jahren zu einem Drittel vom Freundeskreis Sankt Georgen finanziert, zu einem weiteren Drittel aus einer zugesagten Unterstützung vonseiten der Deutschen Bischofskonferenz; für das letzte Drittel hofft die Hochschule auf öffentliche Gelder. Der Inhaber der Professur ist - zunächst als Juniorprofessor - P. Dr. Tobias Specker. Seine Lehre ist in Magister Theologie-Studium integriert.
P. Tobias Specker moderierte den Festakt, der von dem Rektor der Hochschule eröffnet wurde. Im Mittelpunkt stand die Rede von dem Präsidenten des päpstlichen Rates für den interreligiösen Dialog Jean-Louis Kardinal Tauran. In seiner Anmoderation umriss P. Specker den Ansatz seines Lehrstuhls mit einem Gedanken des Bochumer Philosophen Bernhard Waldenfels. Dieser benutzt in seiner Darstellung des deutsch-französischen Verhältnis das eindrückliche Bild vom „Bindestrich und Trennungsstrich“: „Der Strich zwischen Deutschem und Französischem läuft in beide Richtungen, und er kann auf zweierlei Weisen gelesen werden, als Bindestrich und als Trennungsstrich. Die Bewegung vor und zurück geschieht in unaufhebbarer Einseitigkeit; man kann nicht gleichzeitig in beide Richtungen gehen und denken. Die Verdoppelung in Binde- und Trennungsstrich stellt keine Alternative dar. Wäre etwas nicht vom anderen getrennt, so gäbe es nichts zu verbinden. Wäre etwas gänzlich vom Anderen getrennt, so gäbe es nichts, wo die Verbindung ansetzen könnte“. Dieser Gedanke hilft auch zu verstehen, wie sich katholische Theologie in der Konzeption des neuen Lehrstuhls dem Islam zuordnet.
Hier geht es zu einem Video, das ein Zusammenschnitt des Festaktes zeigt.