Fest der Darstellung des Herrn
Festgottesdienst mit Kerzenweihe, Blasiussegen und P. Benedikt Lautenbacher SJ aus Rom
In diesem Jahr fällt das Fest der Darstellung des Herrn auf einen Sonntag und trat damit einer größeren kirchlichen Öffentlichkeit in den blick, als das sonst der Fall ist. Früher, bis zum Konzil etwa, endete heute die Weihnachtszeit.
Der Kindergottesdienst stand aber ganz im Zeichen des morgigen Heiligen: des hl. Blasius. Zwar wird am selben Tag auch noch der Apostel des Nordens, nämlich der Hl. Ansgar, gefeiert, aber in Sankt Michael setzten wir in diesem Jahr klar einen Akzent für den St. Blasius, einen der legendären vierzehn Nothelfer.
Der Heilige (gest. 316 n.Chr.) war ein großer Tierfreund und mochte es nicht, wenn Tiere in Fallen gerieten und dann quälend verenden mussten. Deshalb hat er gefangene Tiere oft befreit. Freilich ist er dabei einmal erwischt worden. Jetzt musste der ausgebildete Arzt ins Gefängnis. Dort verschluckte sich einer seiner Mitgefangenen an einer Fischgräte und Blasius rettete ihn. Man kann sich fragen, wie er dies tat: ob durch ein Wunder oder durch das altbewährte Klopfen auf den Rücken. In jedem Fall wurde der Mann von seiner Gräte befreit - und der Nimbus des Heiligen war entstanden. Heute gilt er u.a. als Patron der Ärzte und Bäcker. Am 3. Februar oder dem vorhergehenden / nachfolgendem Sonntag kann man in vielen katholischen Kirchen den Blasiussegen erteilt bekommen. Hierzu tritt man vor den Priester oder Diakon, der dann mit den überkreuzten Kerzen segnet.
Im Gemeindegottesdienst um 11:30 Uhr wurde dann mehr dem Tagesfest Rechnung gezollt. Hauptzelebrant war der ehemalige Superior der Jesuiten, P. Benedikt Lautenbacher SJ. Als Diakon fungierte nach langer Zeit wieder einmal Bernd Müller. Der Gottesdienst begann mit einer Kerzensegnung. Vorne hatten die Küster ein altarähnliches Depot mit dem jährlichen Kontingent der benötigten Kerzen aufgebaut. Auch Gläubige hatten ihre Kerzen hinzugestellt. Dann stellte man sich zur Prozession innerhalb der Kirche auf. Während des Umherschreitens wurde ein gesätz des freudenreichen Rosenkranzes gebetet: ... den du o Jungfrau im Tempel aufgeopfert hast. Fast die ganze Gemeinde in der gut gefüllten Kirche beteiligte sich an der Prozession, so dass es kleinere Staus gab.
Das anschließende Hochamt zelebrierte P. Benedikt Lautenbacher SJ aus Rom, der mal wieder in heimischen Gefilden weilt und immer gerne in Göttingen Station macht. In der Predigt erläuterte P. Hösl SJ den Inhalt des heutigen Festes, wie er auch im Editorial des heutigen Pfarrbriefes beschrieben ist.
Nach dem Gottesdienst gab es - wie heute in allen Messen - den Blasiussegen.