Diskussion um die mögliche neue Ikone für die Marienkapelle
Architekt Hülsmann präsentiert einen Vorschlag - Spontanreaktionen auf dem Innenhof eingeholt
Einer der wichtigsten spirituellsten Plätze war (und bleibt hoffentlich auch) unsere Marienkapelle. Im Zentrum dabei - unsere Marienikone. Bei den Überlegungen um die Neugestaltung wurde man sich bald einig, dass auch in der neuen Kirche eine Ikone (und nicht etwa eine Statue, Büste o.ä.) sein sollte. Unsere bisherige Marienikone, die derzeit im Pavillon vor der Sakristei hängt, ist "nur" ein Druck und soll durch eine "richtige", gemalte - im Fachjargon: geschriebene - Ikone ersetzt werden. Nur welche? Dazu hat man sich an die Diözese gewandt, die wiederum Pfarrer Franz Leenders aus Hildesheim ins Spiel brachte, einem anerkannten Ikonenexperten des Bistums. Architekt Hülsmann nahm mit Pfarrer Leenders Kontakt auf und brachte heute dessen Vorschlag zu einer ersten Begutachtung mit. Da die Ikone in der Marienkapelle ausschlaggebend ist, muss die Wahl rechtzeitig erfolgen, weil das ganze Drumherum (goldene Einfassung, Kerzenständer...) auf die Ikone hin gestaltet werden soll.
Die ersten spontanen Reaktionen waren durchwegs positiv, wenn auch im ersten Moment viele einfach überrascht waren. Zu spüren war auch, dass man großen Respekt, fast Scheu hat hier eine definitive Entscheidung zu fällen. Es gilt ja nicht nur den ästhetischen Ansprüchen gerecht zu werden, sondern auch den emotionalen der täglichen Besucher gerecht zu werden. Es sind ja in erster Linie die Beter(innen), denen Maria sich zuwenden soll. Und genau diese Zuwendung soll "rüberkommen".
Man testete die Sicht sowohl im Konferenzraum als auch draußen beim Tageslicht. Positiv genannt wurde, dass die (mögliche) neue Ikone farblich wohltuend dezent ist, dass Marias Blick einlädt ihr die Sorgen des Alltags anzuvertrauen. Im Großen und Ganzen ist die neue Ikone ähnlich wie die bisherige, im Detail freilich gibt es auch große Unterschiede. Während bei der alten Ikone Jesus etwas bange auf die zukünftigen Mordwerkzeuge der Kreuzigung blickt und von Maria mit zartem Händedruck getröstet wird, haben wir es bei der neuen Ikone schon mit einem Kreuz und Leid überwunden habenden Pantokrator zu tun. Der bereits ziemlich erwachsen wirkende Jesus verweist souverän auf "Mutter Kirche". Links und rechts gibt es noch kleinere Figuren, vermutlich der Erzengel Gabriel und die Hl. Anna, die Mutter Marias.
Man darf gespannt sein, wie es weitergeht.