Die ersten Weihnachtsmessen in der neuen Michaelskirche
Fühlt sich gut an...
Mit Weihnachten muss man in diesem Jahr erst warm werden! Aber drinnen in der Kirche gibt es ja nie Schnee. Dennoch war eine neue Situation da: Nach unserer Weihnacht im "Exil" in St. Paulus im vergangenem Jahr war man jetzt wieder daheim - in der renovierten Kirche von Sankt Michael. Die alte Kirche hatte besonders an Weihnachten mit den vielen Lichtern, dem blauen Sternenhimmel und natürlich der Krippe vorne im Altarraum
ihren ganzen Charme entfaltet. Aber allein der Zuspruch an Besuchern machte klar, dass auch die neue Kirche ein Magnet für viele Christen - und besonders zu Weihnachten - auch Nichtchristen ist.
Kaum hatten die letzten Besucher der zweiten Krippenfeier die Kirche verlassen, waren schon die ersten für den 18:00 Uhr Gottesdienst da, den P. Kramm zusammen mit Stephan Diedrich an der Orgel feierte. Mit dabei waren auch die frisch aufgenommenen neuen Messdiener. Stephanie Gräve, Anton Dörl und Hubert Schmoll übernahmen die Lesungen und die Fürbitten. Die Kirche war so gut gefüllt, dass die Ministrantenschar kurzfristig die Marschroute ändern musste und über den Seiteneingang einzog. Ab dann lief aber alles wie am Schnürchen! In der Predigt stellte P. Kramm zunächst das "Athener Original" Diogenes von Sinope vor, der sich am helllichten Tag mit einer Laterne in der Hand auf die Suche nach dem echten Menschen begeben hatte. Ganz ähnlich begaben sich 400 Jahre später auch die Hirten auf die Suche nach dem echten Menschen: dem Jesuskind in der Krippe. Und während uns Diogenes dazu auffordert, unsere gesellschaftliche Maske abzulegen, rät uns der Engel Gottes, die echte Mitmenschlichkeit im Kleinen und Verborgenen zu suchen. In den Fürbitten wurde auch an die Frauen, Männer und Kinder erinnert, die die Feiertage in Kriegsgebieten verbringen müssen oder auf der Flucht sind. Der Gottesdienst endete mit einem "Stille Nacht, Heilige Nacht" in der abgedunkelten Kirche, wobei die Kerzenleuchter in den Fensternischen ihre volle Wirkung entfalten konnten. Da klang der Gesang noch einmal eine Nummer inbrünstiger!
In der Christmette um 22:30 Uhr gab es noch einen Schuss Romantik mehr - Kerzen erhellten den Raum. Margret Langenhorst, Horst Richter und Ferdi Jacksch lasen die biblischen Texte bzw. Fürbitten. In der Predigt hob P. Hösl den unglücklichen Hotelier von Bethlehem hervor: Was dürfte der sich später geärgert haben der heiligen Familie kein Quartier gegeben zu haben! Vielleicht ist das mit Blick auf die Flüchtlinge in Deutschland derzeit unsere Situation. Aber was, wenn mir diese vielen Menschen Angst machen? Wer Jesus Christus in sein Herz lässt, bei dem verschwindet die Angst und wächst der Mut die Türen zu öffnen und im anderen keine Bedrohung, sondern eine Bereicherung zu sehen.
Herzlichen Dank allen, die die Advents- und Weihnachtszeit mitgestaltet haben. Das gilt für die Küster in der Kirche und das Team um die Krippe, die auch in diesem Jahr eine Attraktion ist. Frohe Weihnachten allen in der Gemeinde und unseren Gästen!
Fotos u.a. von Stephan Diedrich, Horst Richter und Christian Ender - Danke!