Das fliegende Klassenzimmer der 5a landet in der neuen Kirche
Die Schüler entdecken den neuen Kirchenraum
Normalerweise finden nur die großen, klassenübergreifenden Schulgottesdienste in der Kirche statt, die kleineren Klassengottesdienste dagegen in der großen Gaube im Gemeindezentrum. Aber wegen der neuen Kirche machte man zumindest bei den neuen Fünftklässlern eine Ausnahme. Schritt für Schritt wurde der neugestaltete Raum unter Begutachtung genommen.
Das begann aber schon außerhalb der Kirche mit der Begutachtung des Hl. Michael an der Nordostecke der Fassade. Mit seinem Flammenschwert gebietet er über die finster dreinblickenden Gestalten zu seinen Füßen. Jede Zeit und jeder Mensch darf sich unter den Fratzen die Wesen vorstellen, die einem das Leben konkret schwer machen. Das können traditionelle Dämonen sein, aber auch Alpträume, Depressionen und andere moderne psychische Erkrankungen.
In der Kirche machte man am Taufbrunnen zum ersten Mal Halt. Das Weihwasserschälchen, in das Katholiken beim Gottesdienstbesuch zu Beginn greifen, soll an die eigene Taufe und die dort empfangene Gotteskindwürde erinnern.
In einer zweiten Station wurde der Ambo anvisiert. Er ist das Zentrum des Wortgottesdienstes, der "ersten Halbzeit" einer Messe. Von hier wird das Wort Gottes verkündet und gepredigt. Dazwischen wird freilich noch gesungen: Michael Schmülling mit seiner Gitarre unterlegten den jetzt gemeinsam gesungenen Choral Lobe den Herren (GL 392) mit Tönen.
Schließlich erreichte die Klasse mit dem Altar die letzte Station, das Zentrum der Eucharistiefeier im engeren Sinn. Früher wurden auf Altären Tiere verbrannt. Man meinte, der Geruch der Opfer bzw. der mit Weihrauch überlagerte Duft, besänftige die eher feindlich gesinnte Gottheit. Spätestens Jesus Christus hat aber gelehrt, dass Gott solche Opfer nicht braucht und nicht will. Ein ehrliches Gebet reicht völlig. Jeder Schüler bekam eine Kerze und stellte sie mit einem stummen Gebet der Reihe nach auf den Altar. Der Weihrauch in der aufgestellten Schale symbolisierte die zu Gott aufsteigenden Gebete.
Am Schluss konnten alle Schüler ihre Kerze in der Marienkapelle noch in eine passende Nische stellen. Dort brannte schon die eine oder andere Kerze. Und die Kerzen der Schüler dürften kaum die letzten sein, die an diesem Tag angezündet werden würden...