Besuch aus der Hauptstadt
Das Kardinalsforum informiert sich in Hannover und Göttingen über Citypastoral
Um die Mittagszeit traf in Göttingen eine Gruppe um das Kardinalsforum an der Hedwigskathedrale aus Berlin in Sankt Michael ein. Die 15-köpfige Gruppe unter der Leitung von Gemeindereferentin Bettina Birkner war auf eine kleine Rundreise durch das Bistum Hildesheim unterwegs, um sich anzugucken was andere so in Sachen Citypastoral denken und tun. In Hildesheim war man im Priesterseminar untergekommen, in Hannover hatte man sich natürlich den K-Punkt angeschaut und in Göttingen wurde Sankt Michael anvisiert. Eigentlich ist die Umbauphase ja ein denkbar ungünstiger Augenblick zum Sight Seeing in Sachen Citypastoral, aber das Kardinalsforum muss sich derzeit mit Problemen herumschlagen, die den Unsrigen nicht unähnlich sind. Immerhin wird dort ebenfalls gebaut: die Hedwigkathedrale steht von einer Erneuerung und auch in der Hauptstadtkirchengemeinde schlagen die Wellen hoch. Auch dort sollen sich Konservative und Reformer schon kräftig in die Wolle gekriegt haben, so jedenfalls den verschmitzten Blicken der Gäste zufolge.
P. Hösl stellte anhand einiger Plakate von früheren Veranstaltungen die Göttinger Citypastoral vor. Er zeigte auf, wie man hier vor Ort versuche in einer jungen Universitätsstadt mit großen wissenschaftlichen Renommee, dem volkskirchlichen Eichsfeld vor der Haustür und vielen nach den Krieg zugezogenen Schlesiern, Sudenten, Bayern oder Kroaten gerecht zu werden. Dabei herrsche das Prinzip Try and Error. Manches Veranstaltungsformat, ursprünglich belächelt (wie z.B. die Reihe Was glauben die anderen?) entpuppten sich als Renner, während andere (z.B. die Wallfahrten in die Stadt oder malZeit! wieder eingestellt wurden.
Im Anschluss an die Präsentation konnten die Gäste Fragen stellen und anschließend noch das Innere der leeren Kirche begutachten. In Berlin bleibt es spannend, denn dort muss man ja nicht nur eine Kirchen renovieren - die bekommen ja auch, hoffentlich bald, einen neuen Kardinal...