2. Februar: Darstellung des HERRN - Lichtmess - Mariä Reinigung - Kerzenweihe - Blasiussegen
Starring P. Benedikt Lautenbacher SJ, Rom
Heute, am 2. Februar, gibt es noch einmal einen Nachschlag zur Weihnachtszeit: früher endete am heutigen Tag die offizielle Weihnachtszeit. Wir feiern heute das Fest der Darstellung des Herrn. – Es waren viele Quellflüße, die dieses Fest speisten - wie ist dieses Fest entstanden?
1.Die Auslösung der Erstgeburt
Alle Erstgeburt ist nach dem Gesetz des Mose dem HERRN geweiht, muss also in den Tempel gebracht und dort geopfert werden. Die Menschen freilich nicht – diese müssen ausgelöst, also durch ein Tier geopfert werden. Welches Tier war abhängig vom Geldbeutel der frischen Eltern. Dass Josef und Maria nur zwei Tauben geopfert haben, deutet darauf hin, dass sie sehr arm gewesen sind.
2.Mariä Reinigung
Nach der Geburt war eine Mutter kultisch unrein, d.h. sie durfte und brauchte nicht zum Gottesdienst kommen. Das hat nichts mit unmoralischer Beschmutzung und Makel zu tun – im Gegenteil: diese Vorschrift war zum Schutz der Mütter da: die Mama sollte ganz für ihr Baby da sein können. Am Ende dieser – modern gesprochen – Elternzeit musste die Mutter ein Ritual vollbringen – eben in den Tempel kommen. Deshalb sagt man zu diesem Fest manchmal auch Mariä Reinigung.
3.Lichtmess und Kerzenprozession
Als unser heutiges Fest entstand gab es schon zu vorchristlicher Zeit den Brauch einer heidnischen Sühneprozession mit Kerzen. Die Kirche hat den Brauch dieser Prozession übernommen. Diese Prozession fand vor oder in der Messe statt und hieß deswegen Lichtmess. So kam es zum Namen Maria Lichtmess.
4.Wechsel der Dienstboten
Der 2. Februar war früher aber auch in weltlicher Hinsicht ein wichtiger Tag, denn an diesem Tag wurde das Dienstpersonal gewechselt oder bestätigt. Wer also seine Stellung wechseln wollte, der tat dies am 2. Februar. Am 2. Februar nahmen die Bauern, die Knechte und Mägde nämlich nach der Winterpause ihre Arbeit wieder auf.
5.Tag des geweihten Lebens
Schließlich hat Papst Johannes Paul II das Fest der Darstellung des Herrn zum Tag des geweihten Lebens ausgerufen. Der Erstgeborene ist ein Gott Geweihter – so die uralte Vorschrift aus dem Gesetz des Mose. Auch heute braucht es Gott geweihte Männer und Frauen, Priester, Ordensmänner und –frauen, die sich ganz in den Dienst Gottes stellen, so wie der greise Simeon oder die Prophetin Hanna. Berufungen fallen nicht vom Himmel, sondern müssen vom HERRN erbeten werden.
Die Gemeinde Sankt Michael konnte heute einen Überraschungsgast im Altarraum entdecken. P. Benedikt Lautenbacher SJ, der vormalige Superior und jetzige Rektor des Germanicums machte in seiner ehemaligen Göttinger Kommunität eine Stippvisite. Derzeit besucht er die deutschen Bischöfe, um bei ihnen für sein deutsch - internationales Seminar in Rom zu werben. Im Anschluss an den Gottesdienst teilten er und P. Hösl noch den Blasiussegen aus.