Geistlicher Impuls zum Freitag in der Vierten Osterwoche
Weg zum Heil
Das Evangelium und andere Texte für den heutigen Tag finden Sie in der Online-Kalender-Version des Schott-Messbuches der Erzabtei in Beuron.
IMPULS
„Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden“ (frei nach S. Kierkegaard).
Wir gleichen also in etwa einem Ruderer im Ruderboot. Er sitzt mit dem Rücken zur Richtung, in die er fährt. Und er schaut auf die Strecke, die er schon hinter sich hat.
So ging es den Jüngern mit Jesus. Sie gingen mit ihm vorwärts und haben ihn nicht verstanden oder missverstanden. Am meisten sein Ende am Kreuz. Das war der völlige Zusammenbruch und das Scheitern für sie. Als sie aber dem Auferstandenen begegnen, da tun sich ihnen die Augen auf und sie verstehen ihn nun und damit auch seine Geschichte und ihren Weg mit ihm. Alles was bisher passiert ist. Sie sehen, es musste alles so kommen. Gott hat es so gefügt. Es war nicht nur allein die Katastrophe, sondern darin zugleich unsere Erlösung. Er ist für uns gestorben und hat uns damit neues Leben geschenkt.
Das ist auch oft in unserem eigenen Leben so. Wir leben es und verstehen vieles nicht. Es bleibt rätselhaft und unverständlich, ja, es kann zunächst wie ein Scheitern und wie ein Zusammenbrechen aussehen, ja es kann es auch wirklich sein. Und dann (oft erst nach Jahren) sehe ich, es war gerade so bei den ersten Jüngern ein Weg durch das Scheitern ins wahrere Leben. Es musste so kommen und es war ein Weg zum Heil. So sagt es Paulus heute in der Lesung aus der Apostelgeschichte den Menschen in Antiochia in Pisidien.
Thomas Gertler SJ