Geistlicher Impuls zum Mittwoch in der Osteroktav

Das Evangelium und andere Texte für den heutigen Tag finden Sie in der Online-Kalender-Version des Schott-Messbuches der Erzabtei in Beuron.

IMPULS

Mir geht das Herz auf. Das Herz läuft mir über. Etwas tut mir im Herzen weh oder es zerreißt mir sogar das Herz. Mein Herz blutet.

Ich kann das Herz am rechten Fleck haben, meinem Herzen Luft machen, jemandem das Herz brechen, einem mein Herz ausschütten, meinem Herzen einen Stoß geben, mir ein Herz fassen, jemandem mein Herz schenken.

Ich kann mein Herz sprechen lassen, meinem Herzen folgen, mir etwas zu Herzen nehmen, mein Herz verlieren, jemandem sein Herz stehlen. Ich kann mir etwas zu Herzen gehen lassen oder etwas nicht übers Herz bringen. Ich kann herzlos sein, kein Herz haben oder ein Herz aus Stein.

Manchmal lacht mir das Herz im Leibe. Ein andermal ist es mir in die Hose gerutscht. Mir hüpft das Herz vor Freude. Mein Herz schlägt, klopft, hämmert, schlägt höher, schlägt mir bis zum Hals. Vor Schreck kann mir das Herz stillstehen.

Ein Herz kann fast alles. Deshalb verwundert mich die Frage der Emmaus-Jünger nicht: „Brannte uns nicht das Herz, als Jesus unerkannt mit uns ging und uns den Sinn der Schrift erschloss“?

Hat mein Herz schon einmal gebrannt? Wofür brenne ich? Was passiert, wenn mein Herz brennt?

Berührt Gott in diesem Augenblick mein Herz? Und, wenn ich mich danach sehne, ihn im Gebet und beim Empfang der Kommunion zu spüren, - brennt es dann?

Mein Herz kann fast alles: es vermag in mir brennen lassen, was ich in anderen entzünden will.

Theo Schneider SJ