Geistlicher Impuls zum Mittwoch in der Zweiten Osterwoche
So sehr hat Gott die Welt geliebt …
Das Evangelium und andere Texte für den heutigen Tag finden Sie in der Online-Kalender-Version des Schott-Messbuches der Erzabtei in Beuron.
IMPULS
Man kann sagen, alle Evangelien, alle Briefe und Schriften des Neuen Testamentes suchen eines: das Geschehen um Jesus zu verstehen.
Sein Leben, seinen Tod, sein Auferstehen.
Ein Ergebnis, eine Verdichtung, eine Essenz dieses Nachdenkens und verstehen Wollens ist der Satz im Johannesevangelium von heute:
„So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“
Das ist Kern des christlichen Glaubens. Die Liebe Gottes zu dieser Welt, die die Liebe und das Erbarmen so sehr braucht, weil sie oft so voller Hass und Unbarmherzigkeit ist.
Die Liebe Gottes, die Mensch wird, die Liebe Gottes, die im Tod am Kreuz unergründlich tief wird, die Liebe, die in der Auferstehung siegt.
Die Liebe Gottes zu dieser Welt ist auch die Liebe Gottes zu mir. Zu mir persönlich. Paulus schreibt dieses Wort von Johannes gewissermaßen um als Wort für sich und sein Leben: „Ich lebe im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich für mich hingegeben hat.“ (Gal 2,20) Ein Wort, das mich immer wieder staunen lässt.
Gibt es für Sie auch so einen Satz, der die Quintessenz des Glaubens ist? Die Quintessenz Ihrer Erfahrung mit Jesus Christus?
Es kann auch gut sein, dass ich das noch gar nicht so formulieren kann. Dann kann ich versuchen, diese beiden Sätze von Johannes und Paulus in mir noch eine Weile nachwirken zu lassen.
Thomas Gertler SJ