Wie bauen die anderen? Teil 2
Am Samstag wird die neue Propsteikirche feierlich eröffnet!
Der Kirchenraum ist querformatig-quadratisch, d.h. um die Altargruppe gibt es amphietheatermäßig Sitzblöcke, die leicht, von hinten nach vorne, nach unten abfallen, wie im Kino. So kann jeder die Liturgen bei ihrem Tun sehen. Etwas merkwürdig nach hinten, fast an die Frontwand versetzt ist der Ambo. Die Sedilien bestehen aus an Camping erinnernde Klappstühle, freilich aus viel präziöserem Material.
Die Musik ist auf der Empore - dort gibt es auch viel Platz für Chöre und Musiker. Ob die Akustik gut ist wird man erst bei der Einweihung wissen können. Dies ist beim Kirchbau ein immer schwereres Problem, weil immer mehr Menschen Hörprobleme haben und die Sprecher oft sehr unterschiedlich sind: Die einen brüllen regelrecht, andere nuscheln oder verschlucken Silben - hier ist manchmal auch die Technik machtlos.
Die Leipziger Propsteikirche passt gut ins Stadtbild, das von einem stimmigen Kontrast von Alt und Neu lebt. Futuristisch anmutende Gebäude und klassizistische Bauten stehen nebeneinander und betonen sich gegenseitig. Dies leistet auch die neue Dreifaltigkeitskirche, St. Trinitatis. Merkwürdig: Während die Protestanten etwa mit der geschmückten Thomas- oder Nikolaikirche eher barocken Charme verbreiten
bauen die Katholiken reduzierte, nüchterne Kirchen. Verkehrte Welten?