Wer war der Urururopa von Jesus? Kindergottesdienst am Fest der hl. Familie
Auf den Spuren der Vorfahren Jesu - und seiner eigenen Herkunft
Stammbäume anderer sind meist ziemlich unintressant. Herauszufinden wer die eigenen Vorfahren sind kann unheimlich spannend sein. Manche Menschen können ihre Vorfahren sogar Jahrhunderte zurückverfolgen. Einer unserer Ministranten kam z.B. bis in das Jahr 1789. Interessant, was die Leute gewesen sind. In jedem Stammbaum gibt es auch Gestalten, die eher zwielicht sind, finstere Gesellen.
Auch bei Jesus war das so. In seinem Stammbaum gibt es zwar viele Große wie König David oder Abraham. Aber wenn man diese Großen dann mal unter die Lupe nimmt, dann merkt man schnell, dass gerade die Großen Israels nicht immer die Heiligsten gewesen sind.
Die Bibel kennt sogar zwei Stammbäume Jesu. Den von Matthäus führt man traditionell auf Maria zurück, den bei Lukas auf Josef. Obwohl er "nur" Pflegevater war gilt er biblisch - rechtlich als Vater Jesu. Josef stammt aus dem Hause David und hat diese Abstammung durch die Adoption weitergegeben. Somit kann die heilige Familie, derer heute gedacht wird, als Prototyp der Patchwork Familie gelten und dafür, dass auch bunt zusammengewüfelte Familien echte Familie sein können.
Im Gottesdienst konnte ein Urururopa namentlich ausfindig gemacht werden. Jesu Urururopa hieß übrigens - Lukas und der Josefslinie folgend - Melchi (wörtlich: "mein König"). Die meisten Bibelwissenschaftler gehen heute davon aus, dass es sich bei den Stammbäumen Jesu um komplizierte theologische Konstruktionen handelt, die die Kontinuität des Heilshandelns Gottes seit Adam betonen wollen. Mehr darüber steht z.B. im neuen Buch von Papst Benedikt XVI.