Wenn Frauen die Kirche einmal für sich alleine haben...
... dann kommt Bewegung mit ins Spiel. Citypastoral lud vor Pfingsten zu einem Körpergebet im Sakralen Raum ein.
Dass bei einer körperbetonten Gebetshaltung sich mehr Frauen angesprochen fühlen, liegt auf der Hand. So war es nicht überraschend, dass sich ausschließlich Frauen, genauer gesagt eine Gruppe von 9 Frauen, zur späten Stunde sich gestern Abend im Altarraum der St. Michaelskirche eingefunden hatten.
Ganz in Kerzenlicht eingehüllt konnten wir den Altarraum für uns einnehmen. Unter der professionellen und einfühlsamen Anleitung von Ursula Glauert-Hülsken waren wir schnell mit Gebetsgebärden vertraut, die den ganzen Körper in Anspruch nahmen. Jede, so wie sie konnte und wollte, (auch wie es der eigene Gesundheitszustand zuließ) gab sich dieser besonderen Gebetsform hin, gab sich Gott hin. Denn wann haben wir Frauen den Altrarraum einmal für uns alleine? Denn wann können wir einmal diesen heiligen Raum so intensiv spüren, wann stehen wir so "ausgebreitet" ganz vor dem Kreuz, ganz vor Gott? Das war für jede von uns schon eine ganz besondere Erfahrung!
Ein Geistlicher Impuls der Schriftstellerin und Bestseller-Autorin Andrea Schwarz umrahmte den Abend. Einige wenige Auszüge daraus: ... nicht leisten müssen und nicht perfekt sein, nicht machen müssen, sondern zulassen, nicht wollen, sondern erwarten, nicht Mühe, sondern Geschenk ... Das spricht uns Frauen so aus dem Herzen und genau das konnten wir in den Gebetsgebärden und in den meditativen Körperhaltungen fließend wahrnehmen ... So erst konnten wir an dem Abend wirklich "verstehen", was mit dem biblischen Wort gemeint ist: "Euer Leib ist ein Tempel des Heiligen Geistes." (1 Kor 6,19)
Erfüllt mit diesem Geist und mit dem Frieden im eigenen Herzen ging jede von uns nach 1 1/2 Stunden schweigend in die Nacht hinaus nach Hause.
Mechthild José-Thumbeck