Weltmissionssonntag: Der Samiki - Blick geht nach Burkina Faso!
Gottesdienste vom Sonntag wurden von unserer Afrika - Gruppe gestaltet
Am letzten Oktobersonntag möchte die Kirche den Blick über den Tellerand hinaus richten und die Welt ins Visier nehmen. Da man nicht über alles gleichzeitig reden kann richteten die nach Sankt Michael gekommennen BesucherInnen das Augenmerk nach Memer, einem kleinen Ort im katholischen Süden des sonst eher muslimischen Landes Burkina Faso.
Zum 11.30 Uhr Gottesdienst hatte Michael Gräve einen Beamer mit einigen Bildern bereitgestellt. Stephan Diedrich steuerte vom E-Piano die Musik bei. Lesung, Fürbitten und andere Textbausteine wurden überwiegend von den Aktivisten der Afrikagruppe eingefügt.
An Stelle der normalen Predigt gaben Wolfgang Steinig und Eberhard Walter einen Überblick über Mission im Allgemeinen und in Buskina Faso / Memer im Besonderen. Herr Steinig beleuchtete zunächst mögliche Assoziationen zum Wort "Mission": Nicht jeder dürfte hierbei nur positive Gedanken hegen. Allzu viel Unrecht ist auf diesem Feld in den vergangenen Jahrhunderten geschehen, Stichort Kolonialismus... Freilich gibt es auch heute noch viel Positives was leuchtet, wie sie Stadt auf dem Berg, von der das Evangelium vorher erzählte. In gewisser Weise hat sich die Weltlage in Sachen Mission um 180° gedreht: Früher gingen Menschen aus Europa nach Asien oder Afrika um dort zu missionieren - jetzt ist das sogenannte christliche Abendland weitgehend selber Missionsland geworden. Viele Gemeinden in Deutschland haben ein Priester mit ausländischen Wurzeln.
Eberhard Walter legte dann den Focus auf Burkina Faso und dem Ort unseres Projektes, Memer. Im Bild konnte man die Kirche sehen, wozu unsere Gruppe z.B. die Glocken beigesteuert hat. Oder das Schulgebäude: Inzwischen ist auch die Erziehung von Mädchen in der Bevölkerung akzeptiert worden. Die Motivation der Schüler dürfte dabei um ein Vielfaches höher sein als bei den Kindern in unseren Breiten.
Ein Priester kommt nur alle sechs Wochen vorbei. Die pastorale Arbeit wird von ehrenamtlichen KatechetInnen geleistet, die Kinder und Erwachsene unterrichten.
Ein Bild zeigte den Brunnen, den die Afrikagruppe ebenfalls ermöglicht hat. Leider ist das Land so trocken, dass das kostbare Nass oft über weite Strecken (auf dem Kopf!) transportiert werden muss, um einen Anbau von Hirse u.a. zu ermöglichen.
In Zeiten, wo vieles (nur noch) über "Projektarbeit" oder "Event" läuft sind Dauerbrenner und Marathoneinrichtungen wie die Afrikagruppe (oder auch der Mittagstisch) ein wichtiges Signal. Viele Arbeit vor Ort greift nur, wenn sie langfristig angelegt wird.
Am Abend gab es dann einen nicht zu übersehenen und nicht zu überhörenen afrikanischen Akzent. Jetzt sang eine Gruppe aus Sängern aus Afrika mit! Zwar keine Gruppe aus Burkina Faso, dafür aus Kamerun, das irgendwo in der Nähe liegt - so wie ja für Amerikaner Portugal und Schweden benachbart sind! Seit längerer Zeit übrigens feierte P. Schneider SJ wieder den Gottesdienst. Er hat sich den Fuß gebrochen und musste mit dem "Katzenaltar" vorne rechts vorlieb nehmen...
Herzlichen Dank allen Afrikanern und Philoafrikanern, die diese tollen Gottesdienste möglich gemacht haben!