Was macht das Gänseliesl an der Krippe? Kommt Göttingen in der Bibel vor?
Krippenkunde für Jung und Alt am Stefanustag im Kindergottesdienst
Im Kindergottesdienst am zweiten Weihnachtsfeiertag gingen die Kinder auf Krippenexpedition. Gemeinsam beschauten und bestaunten sie die Krippe und entdeckten so manches Detail neu. Renate Burgmann steuerte vom Ambo die entsprechenden biblischen Belegstellen bei, denn kein Detail an der Bibel ist rein zufällig!
So taucht bei unseren Königen auch eine Königin auf - die leider namenlose Königin von Saba, die 800 Jahre vor Jesu Geburt den weisen König Salomon aufgesucht hatte, um mit ihm eine Vorform von "Wer wird Millionär?" zu spielen. Sie wollte sich an Ort und Stelle von dessen sagenhafter Weisheit überzeugen, die sich z.B. in den ihm zugeschriebenen biblischen Büchern Weisheit, Sprichwörter oder Kohelet niedergeschlagen hat. Im Zeitalter der Gleichberechtigunmg ist es höchste Zeit geworden, dass auch eine Königin vor der Krippe erscheint!
Die Rose, die aus dem Baumstamm sprießt ist natürlich ebenfalls eine biblische Anspielung (Jes 11), genauso wie der Stern (Num 24), die Gaben der Könige (Ps 77 u.a.). Nicht in der Bibel zu finden ist allerdings das Gänseliesl. Und trotzdem ist es richtig, dass sie auftaucht, weil sie die Stadt Göttingen repräsentiert: Göttingen kommt zur Krippe - genauer: Zur Quelle! Die Göttinger "Gänse" laben sich mit frischem Quellwasser, das an der Krippe entspringt. Gleichzeitig ist dieses symbolische Bild eine Mahnung an die Göttinger, auch in Zukunft aus den Quellen des christlichen Glaubens zu trinken.
Die Kinder zählten eine Unmenge von Tieren auf, die vor der Krippe krabbeln und watscheln. Aber Wolf und Lamm fallen hier nicht übereinander her, sondern fallen beide gleichsam vor dem Kind auf die Knie - der weihnachtliche Friede breitet sich aus. Auch ganz unterschiedliche Tiere (und Menschen!) können hier ihre Feindschaft ruhen lassen. Im Kirchenschiff saßen auch viele derjenigen, die für die Krippe verantwortlich sind: Sylvio und Christopher Krüger, sowie Waltraud und Markus Eidt. Zusammen mit der tatkräftigen Hilfe anderer haben sie auch in diesem Jahr die Krippe erbaut.