Was hat die Europaflagge mit Maria zu tun?
Euro-Vison im Mai in Sankt Michael
Da der erste Mai in diesem Jahr auf einen Dienstag fällt, hat Sylvio Krüger schon vor dem kommenden Sonntag den Maialtar bereitet. Dabei wartet er in diesem Jahr mit einer neuen Fahne auf: Der Europaflagge! Was hat die Europafahne mit Maria zu tun?
In der vergangenen Woche konnte man in den Zeitungen lesen, wie die Europafahne zustande kam. Sie hängt mittlerweile vor allen nationalen und internationalen Einrichtungen. Nur was bedeutet sie? Und was hat es mit den Sternen auf ihr für eine Bewandnis?
Laut einem Bericht von WELT-ONLINE hat die Idee im Zweiten Weltkrieg ihren Ursprung. Paul Lévi, ein Belgier jüdischer Abstammung, sah mehrere Zugwagons der Nazis abfahrbereit in Leuven (Löwen) stehen - Richtung Osten / Deportation von Juden in die Vernichtungslager Hitlers. Während der Kriegwirren konvertierte Lévi zum katholischen Glauben, konnte aber die damaligen Bilder nie vergessen. Am 5. Mai 1949 wurde der Europarat gegründet und er wurde Leiter der Kulturabteilung. Sechs Jahre später, 1955, diskutierte man über eine passende Flagge. Zuerst dachte man an eine Fahne im skandinavischen Stil - also mit einem Kreuz - aber das stieß im sozialistischen Lager auf Vorbehalte. Da traf Lévi bei einem Spaziergang auf eine Mutter Gottesstatue im Sternenglanz. Lévi gefiel das Motiv sofort: er nahm Kontakt mit Graf Benvenuti, einem venezianischen Christdemokraten auf, der damals Generalsekretär des Europarats war und schlug ihm vor zwölf goldene Sterne auf blauem Grund für die Flagge zu nehmen. Der Vorschlag fand allgemeine Unterstützung.
Hintergrund für das Marienmotiv ist eine Bibelstelle im Buch der Offenbarung des Johannes. Im 12. Kapitel heißt es da gleich im Vers 1: Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Natürlich stand die Zahl Zwölf nicht für die späteren EU-Mitgliedsstaaten, sondern ist eine stark symbolische Zahl, denken wir nur an die 12 Stämme Israels oder die 12 Apostel. Da die Frau an anderer Stelle den Messias zur Welt bringt identifiziert die katholische Kirche die ansonsten nicht namentlich benannte Frau mit der Gottesmutter Maria. Die "Mondsichelmadonna" ist seit vielen Jahrhunderten eines der beliebtesten Marienmotive - auch in unser Kirche!
Genauere Informationen über Maria und die Europafahne finden Sie auf einem ausliegenden Infoblatt in der Kirche!