Vom äußeren und inneren Menschen - ein "tierischer" Ostergottesdienst für Kinder und Erwachsene

Das Wunder der Auferstehung erklärt am Osterei und den frisch geschlüpften Küken Trude und Michael-Kai

 

Wie kann man Kindern die Nachricht dieser Tage rüberbringen: Jesus ist von den Toten auferstanden!? Im Kindergottesdienst unternahmen Uta und Siegfried Machemehl zusammen mit P. Hösl und ganz vielen Kindern einen originellen Versuch...

Zunächst aber stimmten sich die zahlreichen Gottesdienstbesucher von (fast) Null bis weit über 80 Jahren österlich ein mit vielen Hallelujas. Die Fastenzeit ist ja auch eine Halleluja-Diät. Mit Ostern aber ist diese Zeit des musikalischen Darbens vorbei. Und so sangen die großen und kleinen Kehlen das Halleluja in Deutsch, Englisch, Französisch, Latein, Russisch, Suaheli und Finnisch. Und weil das noch nicht reichte machten alle noch eine gigantische Halleluja - Prozession. Die Leuchter und P. Hösl waren schon wieder am Ambo, als die letzten noch gar nicht losgezogen waren, so lang war die Reihe!

Der Bibeltext heute stammte aus dem 2. Korintherbrief des Paulus. Dort, 2 Kor 4,16 heißt es geheimnisvoll: "Wenn unser äußerer Mensch auch aufgerieben wird, der innere wird von Tag zu Tag erneuert." P. Hösl versuchte diesen Satz in der anschließenden Katechese anhand eines Ostereis zu erklären: Ein Osterei, das nicht gefärbt und nicht gekocht wurde, vielmehr ausgebrütet wird - was passiert in so einem Ei? "Da wächst dann ein Küken heran," so die Kinder. Und von was lebt das Küken? "Vom Dotter in dem Ei!" Und irgendwann ist es dem Küken in der Schale zu eng, es will raus... Aber das geht nur zum Preis, dass die Schale kaputt gemacht wird. Das Küken kann nicht aus dem Ei ohne die Schale zu durchstossen - ein Bild für den Menschen, seinen Tod und seine Auferstehung. Der äußere Mensch / die Schale wird aufgerieben, damit der innere Mensch wachsen und leben kann!

Um diese Wahrheit anschaulich zu machen waren Gäste eingeladen worden: Uta und Siegfried Machemehl vom RGVZ Göttingen - Grone. Am Karfreitag hatte P. Hösl die Geflügelzüchter in Elliehausen kennengelernt und zum Kindergottesdienst eingeladen. Sie präsentierten zwei Küken: einen zukünftigen Hahn und eine zukünftige Henne! 21 Tage sind solche Küken in der Eierschale, ehe sie sich mit dem Eizahn daraus befreien - eine harte Arbeit für die Kleinen! Als die Machemehls die Kinder einluden die Küken zu streicheln drängten sich die Kids im Altarraum. Alle Liturgie und Erhabenheit des Raumes war vergessen: jetzt hatte man das Wunder des Lebens handgreiflich vor Augen!

Ob es den Menschen damals mit Jesus nicht genauso ergangen ist? Als die Apostel den Auferstandenen verkündigten, den Lebendigen, den sie - wie die Kinder die Küken - berührt hatten, mit dem sie gegessen und getrunken hatten, den sie gesehen und gehört hatten! Petrus fasst die Stimmung damals zusammen: "Wir können unmöglich schweigen über das, was wir gesehen und gehört haben!", so in Apg 4,20. Was war mit diesem Petrus passiert? Hatte er nicht vor lauter Angst vor ein paar Tagen kategorisch abgestritten Jesus überhaupt zu kennen? Und jetzt stellt er sich mutig auf den Marktplatz von Jerusalem?

Herzlichen Dank allen, die zu diesem Gottesdienst beigetragen haben, allen voran Frau und Herrn Machemehl. Am Schluss gaben die Kinder den beiden Küken je einen Namen: Die künftige Henne heißt ab jetzt Trude und unser künftiger stolzer Hahn heißt Michael-Kai. In ca. sechs Monaten werden wir die Machemehls, Trude und Michael-Kai wieder einladen. Mal sehen, was dann aus ihnen geworden ist...