Trauermetten am Karfreitag und Karsamstag mit der Choralschola "Cantando Praedicare"
Immer mehr Gläubige entdecken die Karmetten für sich...
Der Karfreitag ist auch liturgisch gesehen ein einzigartiger Tag. Es gibt an diesem Tag keine Messe. In Sankt Michael gibt es an den Kartagen seit vielen Jahren sogenannte Trauermetten, die von der Choralschola Cantando Praedicare gesungen werden. Daneben gibt es Lesungen und Psalmgebet der Gemeinde. Als Priester war zum ersten Mal Jens Ollmetzer dabei.
Die Karmetten gehören seit vielen Jahren zum Programm der Kartage in Sankt Michael. Der schlichte Gottesdienst, die sparsame, aber ausdrucksstarke Symbolik und der zeitlose Choralgesang passen gut in das Ambiente diese Tage. Es scheinen auch von Jahr zu Jahr mehr zu früher Stunde den Weg in die Kirche zu finden.
Gesungen werden Psalmen aus der Heiligen Schrift, die man aus dem Kontext des Leidens und Sterbens Jesu Christi kennt. Die Lesungen entstammen dem biblischen Buch der Klagelieder (des Jeremia), in denen die Zerstörung der Stadt Jerusalem beklagt wird. Diese erste Zerstörung Jerusalems im Jahre 586 v.Chr. wurde von den Christen als Prophezeiung der zweiten, von Jesus prophezeiten, Zerstörung durch die Römer im Jahr 70 n.Chr. angesehen. Die Choralschola stand bei ihren Einsätzen um den Taufbrunnen herum, der mit einem großen Dornenkranz umgeben war. Ihre Gesänge wechselten sich ab mit denen der Lektoren, die vom Ambo aus sangen.
Am augenfälligsten ist aber ein Kerzenritus. Auf dem Altar ist ein Leuchter mit sieben Kerzen, die im Laufe des Gottesdienstes ausgeblasen werden, Sinnbild dafür, dass Jesus von seinen Freunden verlassen wurde. Das Graduale Christus factus est, eine lange Stille und ein Gebet beschließen die Feier.
Eine weitere Karmette gibt es am Karsamstagmorgen, ebenfalls um 9:00 morgens.