Palmsonntag in Sankt Michael
Lebendige und nachdenkliche Gottesdienste
Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche. Es ist ein merkwürdiges Fest mit einer eigentümlichen Dynamik: Man feiert zu Beginn frenetisch den Einzug Jesu in Jerusalem, aber in der Mitte des Gottesdienstes kippt die Stimmung bei der Verlesung der Leidensgeschichte. Zwischen dem "Hosianna!" zu Beginn des Festtages und dem "Kreuzige ihn!" liegen nur wenige Minuten.
P. Otto Schabowicz SJ feierte um 8:45 Uhr die Frühmesse. Zusammen mit Reinhard Henkel und Anton Dörl segnete er die von Sylvio Krüger und Georg Weinrich bereiteten Palmzweige. Zu dritt verlasen sie die Leidensgeschichte, in diesem Jahr, dem Lesejahr B, nach Markus.
In der Kindermesse um 10:00 Uhr dominierten dann eindeutig die fröhlicheren Töne. Die Kinder hörten zunächst das Evangelium vom Einzug Jesu in Jerusalem. Im Kontrast dazu erzählte P. Hösl SJ dann vom Einzug Kaiser Willhelms auf hohem Ross in Jerusalem - der Kaiser war samt Pferd so groß, dass Ross und Reiter gar nicht durch das Tor durchpassten. Der Kaiser befahl deshalb Steine aus dem Tor zu brechen, damit seine Majestät standesgemäß einziehen konnte. Was für ein Kontrast: hier ein stolzer Kaiser - dort der demütige Jesus! Dann machten sich die Kinder auf. Andrea Diedrich und Katja Freise verteilten Palmzweige an alle und dann begann die Palmsonntagsprozession der Kinder mit lautstarken Hosianna - Rufen.
Um 11:30 Uhr feierte dann die Gemeinde ihren traditionellen Palmsonntagsgottesdienst. Der beginnt im Innenhof, wo P. Hösl bei strahlendem Frühlingswetter zunächst die aufgestellten und mitgebrachten Palmzweige segnete. Nachdem das Evangelium vom Einzug verlesen worden war, machte sich die Gemeinde zur Prozession rund um die Kirche auf. In der Kirche wurden die Gläubigen von den wuchtigen Orgeltönen empfangen, für die Christian Strauch verantwortlich war. Stefanie Gräve und Ferdinand Jacksch lasen zusammen mit dem Priester die Leidensgeschichte.
Am Nachmittag sah man den einen oder anderen Göttinger dann in Heilgenstadt, bei der traditionellen Leidensprozession. Gegen 17:00 Uhr feierte dann die italienische Gemeinde, ebenfalls mit Prozession ihren gottesdienst, den P. Wolfgang Müller zelebrierte.
Den Abschluss bildete der sehr gut besuchte Abendgottesdienst, den P. Schneider zelebrierte. Er wurde musikalisch von einem Cello und ProCant, einer jungen Studentruppe unter der Leitung unseres musikalischen Koordinators, Stephan Diedrich, unterstützt - mehr von ProCant gibt es bald nach Ostern (siehe Veranstaltungsleiste auf der Homepage!).