P. Kramm SJ verabschiedet sich auf dem Gemeindefest in Reinhausen, erster Teil

Gottesdienst in der Klosterkirche St. Christophorus

 

 

 

 

Mit einem Gottesdienst um 11:30 Uhr in der Klosterkirche Reinhausen startete das Gemeindefest von Sankt Michael in diesem Jahr. Manche freilich hatten sich schon früher entweder zu Fuß oder mit dem Rad nach Reinhausen aufgemacht. Die Radfahrer bekamen einen kräftigen Weihwasser-Segen mit, der auch geholfen haben muss, denn alle kamen pünktlich an!

An der Kirchentür in Reinhausen gab es freilich zunächst einen Stau - die evangelische Gemeinde war mit ihrem Gottesdienst noch nicht fertig. Aber um halb zwölf drängten die Evangelischen raus und die Katholiken rein. Freilich eilte nichts. Auf ein paar Minuten früher oder später kam es heute nicht an. Mancher flanierte durch den schönen Friedhof in Reinhausen, auf dem auch die Gräber vieler Gemeindemitglieder liegen.

Der Gottesdienst wurde von Stephan Diedrich an der Orgel begleitet. Es gab ganze Myriaden von Messdienern, die dem scheidenden Kaplan Tschüss sagen wollten. P. Kramm feierte den Gottesdienst flankiert von P. Claus Recktenwald und P. Manfred Hösl, sowie Hubert Schmoll, der wie kein Zweiter mit der Klosterkirche vertraut ist. Er hatte auch dafür gesorgt, dass alles liturgische Gerät an seinem richtigen Platz war. Sylvio Krüger und Stefanie Florenz hatten schon in den Tagen zuvor alle Sachen organisiert, die es braucht, um den Gottesdienst und das Fest abzuhalten. Die Orga für das Fest lag ganz in den Händen des Pfarrgemeinderates sowie der Familie Freise vor Ort.

In seiner Predigt ließ P. Kramm drei Dinge Revue passieren: Zum einen die spannende Polarität von Tradition und Offenheit für Neues. Erstere sei ihm in Sankt Michael schnell begegnet ("Das haben wir hier immer so gemacht..."), aber er habe im Laufe seines Kaplanslebens Traditionen auch schätzen gelernt. Was ihm anfangs als zu enger Anzug vorkam, verwandelte sich später in einen gemütlichen Mantel mit vielen Taschen, wo viel reinpasst.

Eine zweite Spannung lernte er mit Ordnung und Heiligem Geist kennen. Ganz ohne das eine oder das andere klappt es nicht. Er erinnerte an unsere Flüchtlingsinitiative, in deren Team er mitwirkte. Am Anfang wusste man nicht: Wer kommt? Kommt überhaupt wer? Was machen wir wenn? Usw. Aber so langsam kam Ordnung und Sicherheit in das Ganze - inzwischen haben sieben Tea Times stattgefinden - immer in einem vollem Gemeindesaal und immer mit viel Platz für Spontaneität.

In einem dritten Punkt schließlich durfte P. Kramm festststellen, dass Gott immer schon da und am Werk war. Gott ist am Hebel und zieht die Strippen. So erzählte er von einem Oster-Erlebnis im Göttinger Mittagstisch, als die Street Doves das Lied "We shall overcome" sangen. Dass "Gott mit dabei" war, konnte er aber auch bei zahlreichen Krankensalbungen, Beerdigungen und Beichten erfahren. Entsprechend erklärte er den dritten Punkt auch zum Fazit seiner Göttinger Zeit.