P. Johannes Siebner SJ ist neuer Provinzial der deutschen Jesuiten
Der gebürtige Berliner wird ab Mitte 2017 seine Amtsgeschäfte aufnehmen
Pater Johannes Siebner SJ ist vom Generaloberen Arturo Sosa SJ zum neuen Provinzial der Deutschen Provinz der Jesuiten ernannt worden. Der Generalobere gab die Ernennung am heutigen Montag in der Aula der Generalkongregation bekannt, die derzeit in Rom tagt (vgl. www.gc36.org). Pater Siebner wird damit die Nachfolge von Pater Stefan Kiechle SJ antreten, der seit September 2010 Provinzial ist. Wann im Laufe des Jahres 2017 der Amtswechsel stattfinden wird, wurde noch nicht festgelegt.
Der 55-jährige gebürtige Berliner Johannes Siebner studierte nach dem Abitur am Canisius-Kolleg zunächst Politikwissenschaft und Katholische Religion an der FU in Berlin und trat 1983 in Münster in die Gesellschaft Jesu ein.
Nach dem Noviziat folgten die ordensüblichen Studien der Philosophie an der Hochschule für Philosophie in München sowie der Theologie in Sankt Georgen in Frankfurt.
Von 1987 bis 1988 war er für den Jesuiten-Flüchtlingsdienst (JRS) in Malaysia tätig. 1992 wurde er in Köln zum Priester geweiht. Von 1991 bis 1993 absolvierte er ein Aufbaustudium in Theologie in Erfurt. Den letzten Ausbildungsabschnitt, das so genannte Tertiat, verbrachte Johannes Siebner in Australien.
Von 1993 bis 2001 war Johannes Siebner als Jugendseelsorger an der St. Ansgar Schule in Hamburg tätig. Er war Geistlicher Leiter der Katholischen Studierenden Jugend (KSJ). Von 2002 bis April 2011 leitete er als Direktor das Kolleg St. Blasien im Schwarzwald. Im März 2006 wurde er zum Vorsitzenden des Verbandes Katholischer Internate und Tagesinternate gewählt. Seit Juli 2011 ist er Rektor im Aloisiuskolleg in Bonn – Bad Godesberg.
Derzeit nimmt er – zusammen mit dem jetzigen Provinzial Pater Stefan Kiechle SJ sowie Pater Stefan Dartmann SJ, der von 2004 bis 2010 Provinzial war, – an der in Rom tagenden Generalkongregation teil.
Johannes Siebner übernimmt die Leitung der Deutschen Provinz der Jesuiten zu einem Zeitpunkt, da tiefgreifende Veränderungen in der Struktur des Ordens auf europäischer Ebene wie auch weltweit anstehen. Dazu gehört insbesondere die Vorbereitung der geplanten Zusammenlegung der Provinzen von Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn und Litauen.
Der Provinzial wird nach den Ordensregeln der Gesellschaft Jesu vom Generaloberen des Jesuitenordens ernannt. Die Amtszeit eines Provinzials beträgt in der Regel sechs Jahre. Neben der administrativen Leitung der Ordensprovinz gehört zu den zentralen Aufgaben eines Provinzials vor allem die so genannte „cura personalis“, das regelmäßige Gespräch mit jedem Jesuiten über seine Arbeit und sein Leben im Orden.