Nacht der Kultur: Oase Sankt Michael I

Die "Nacht der Kulturen" fiel in diesem Jahr zusammen mit dem liturgischen Festtag der Heiligen Petrus und Paulus. Diese beiden großen Heilige stehen wie keine anderen für das Inneinander von Katholisch und Evangelisch: Hier der "Fels" auf den sich das Papstamt zurückgehen sieht - dort der Garant des Evangeliums der Freiheit und Rechtfertigung!

Im Gottesdienst waren auch überdurchschnittlich viele evangelische Christen, was sicher v.a. am Kinderchor aus Hardegsen liegt, der heute - zusammen mit Christian Strauch an der Orgel - für die musikalische Umrahmung sorgte. Im knalligen roten Polohemd saßen und standen die Kinder und Jugendliche an der Sakristeiglocke und begeisterten mit ihrem Gesang.

Im Repertoire hat dieser Chor unter der Leitung von Gerhard Ropeter sowohl geistliche als auch weltliche Musik. Erstere gab es im Gottesdienst, letztere dann anschließend beim Fest auf dem Innenhof - das konnten alle GöttingerInnen am nächsten morgen auf der Titelseite des GÖTTINGER TAGEBLATTS sehen! Im (geistlichen) Programm hatten die SängerInnen Stücke u.a. von Henry Purcell (1659-1695), Felix Mendelssohn (1809-1847) oder Johann Sebastian Bach (1685-1750). Aber es gab auch Exotisches, etwa ein Vater-Unser-Lied nach einem westindischen Caypso oder ein norwegisches Lied von Knut Nystedt.

In seiner Predigt betonte P. Hösl SJ dass ein Leben in der Bindung an Jesus - trotz scheinbaren Zwängen - in eine immer größere Freiheit führt und andererseits das Leben in der Freiheit des eigenen Egos schnell an Grenzen stösst. Mit dem Segenslied The Lord bless you und tosendem Applaus für die Sänger endete der Gottesdienst.