Nachprimiz von Sankt Michael in Sankt Paulus
Matthias Kramm spendet den Primizsegen
Mit einer Nachprimiz bei uns in Sankt Michael endet der Weihe- und Festparkur unseres Kaplans P. Matthias Kramm SJ. Er scheint die großen Feierlichkeiten in Frankfurt und daheim in der Nähe von Köln gut überstanden zu haben. Jetzt beginnt der Alltag. Und so war die Nachprimizmesse heute betont "normal". Es war eine ganz gewöhnliche Betsingmesse mit Orgel, Predigt und Gemeindegesang.
Dennoch spürte man, dass es anders war. Für einen Priester ist es nicht leicht auf einmal auf der anderen Seite des Altares zu stehen und die so oft gehörten Gebete jetzt selber zu sprechen. Ein bisschen ist es wie mit dem Autofahren: Wenn man jahrelang auf dem Beifahrersitz saß und jetzt plötzlich selber hinter dem Steuer sitzt! Man scheint sich auf so viele Dinge gleichzeitig konzentrieren zu müssen. Beim Autofahrer mögen das sein: Bremse, Kupplung, Rückspiegel, Blinker... Mit der Zeit macht man das alles ja irgendwie automatisch, aber am Anfang verwirrt das doch sehr.
Ähnlich beim Priester: Viele Gebete wie z.B. die Schlussdoxologie ("...darum bitten wir durch Jesus Christus deinen Sohn unsern Herrn, der in der Einheit des heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit. Amen") steht ja gar nicht immer da und muss automatisch hinzugefügt werden. Und dann gilt es die Hände in eine entsprechende Orantenhaltung zu bringen, usw.
In seiner Predigt legte P. Kramm das Tagesevangelium aus. Ausgehend von einem persönlichen Erlebnis in Mexico beschrieb er die Zusammengehörigkeit von Gottes- und Nächstenliebe, wie es Jesus fordert. Dabei sei es die größte Herausforderung des Menschen zuzulassen, dass man von Gott geliebt ist. Was auf den ersten Blick sehr einfach scheint ist in der Praxis eines der Schwersten: Wir tun uns schwer es geschehen zu lassen, dass wir von Gott geliebt sind.
Nach der Messe spendete der Neupriester dann den Primizsegen. Drüben im Gemeindesaal hatte aber gleich der Aperò begonnen, zu dem immer mehr frisch Gesegnete sich hinzugesellten. Endlich war auch der Primiziant fertig und man konnte auf das Wohl des neuen Kaplans anstoßen. Gabi Moeller übergab im Auftrag der Gemeinde einen Gutschein für drei Stadtführungen in Göttingen - Matthias Kramm soll Göttingen kennenlernen!
Herzlichen Dank allen, die mit ihrer Liebe und ihrer Fantasie zu dem tollen Empfang in herbstlichem Dekor beigetragen haben. Auch das ist ein Zeichen gelebter Gottes- und Nächstenliebe im Sinne des heutigen Evangeliums...