Mozartiana - Musikalische Vesper zum Johannistag
Ohne Nebenrollen gibt es keinen Film!
Bereits zum dritten Mal ist das Duo Vimaris bei uns in Sankt Michael zu Gast. Das Ehepaar Mirjam und Wieland Meinhold stammt aus dem schönen Weimar und gestaltete die Musikalische Vesper am Johannistag, die v.a. mit Musik von Wolfgang Amadeus Mozart gefüllt war. Wie immer aber gab es auch Gemeindegesang, eine kleine Predigt, Gebete und am Schluss eine Orgelführung.
Da der traditionelle Johannisempfang des ev.-luth. Kirchenkreises bereits am Vormittag stattgefunden hatte, konnte jeder der wollte die für den Abend angesetzte Musikalische Vesper in Sankt Michael besuchen. Das Fest der Geburt von Johannes dem Täufer zur sommerlichen Jahresmitte bot Gelegenheit Mozart zu Gehör zu bringen. Der bekannte Organist Wieland Meinhold wird dabei von seiner Frau Mirjam unterstützt - gemeinsam bilden sie das Duo Vimaris.
Gemeinsam mit unserem Musikalischen Koordinator Tobias Kerscher hatte das Duo folgendes Programm vorbereitet:
Los ging es mit: Introduction und Fuge C-Dur KV 399. Dann eröffnete der Liturge, P. Manfred Hösl, die Messe mit dem klassischen O Gott, komm mir zu Hilfe.
Als Hymnus diente das bekannte Johannislied (GL 728) Das Zeichen ist geschehen
Drei Miniaturen für Tasteninstrument: Allegro g-Moll – Andante cantabile B-Dur – Vivace d-Moll aus dem Londoner Skizzenbuch KV 15 schlossen sich dem an und bildeten quasi den ersten Psalm.
Der 2. Psalm wurde dann gesungen: GL 34, 1+2: Herr, wer darf Gast sein in deinem Zelt
Es folgte P. Hans-Martin Rieder mit einer kurzen Lesung aus Apostelgeschichte 13 der sich Ridente la calma KV 210a für Sopran und Orgel anschloss, gleichsam als Responsorium nach der Lesung.
In der jetzt folgenden kurzen Ansprache stellte P. Hösl heraus, dass die Leistung des Johannes darin bestand seine Nebenrolle zu akzeptieren. Der Drang die Hauptrolle zu spielen ist groß, v.a. wenn man sie wie Johannes gleichsam von den Massen angetragen bekommt. Aber auch die Filmmacher aus Hollywood wissen: Es gibt keinen Film ohne Nebenrollen! Und als Zeichen der Wertschätzung gibt es dafür sogar einen Oscar. Auch Johannes erhielt eine Art Oscar, von Jesus persönlich...
Im Anschluss an die Predigt gab es eine Sonatine II B-Dur: Allegro – Menuett I – Larghetto – Menuett II für Altblockflöte und Tasteninstrument KV 439b
Mit dem MAGNIFICAT - hier gesungen als GL 395 Den Herren will ich loben erreichte die Vesper ihren liturgischen Höhepunkt - Weihrauch erfüllte den Altarraum.
Es folgte das Ora pro nobis aus „Regina coeli“ KV 108, sowie Fürbitten und das Vater Unser, das Schlussgebet, Dankesworte und der Segen.
Das prächtige Heiliggeistlied GL 347 Der Geist des Herrn erfüllt das All sowie Exultate, jubilate Motette für Solosopran und Tasteninstrument KV 165 bildete den Abschluss der Vesper. Noch einmal brandete großer Applaus auf und alle blickten nach oben, wo Mirjam und Wieland Meinhold sich verbeugten.
Im Anschluss an die Vesper hieß es: Klangmajestät – Besuch bei der Königin für Neugierige auf der Empore: Allen Interessierten erläuterte Dr. W. Meinhold die "Königin der Instrumente" hautnah. Direkt neben dem Spieltisch der Eisenbarth-Orgel hatte man Gelegenheit zu erfahren, wie der höchste, wie der tiefste Ton klingt. Wieviel Pfeifen stehen in dem Instrument? Wie funktioniert die Übertragung zwischen Taste und Ventil? Wie schwer ist so eine Orgel? Etc.
Mit dieser Vesper wurde dem Tagesheiligen auch bei uns gebührend Rechnung getragen und auf höchsten Niveau die Ferien eingeläutet. Herzlichen Dank allen Beteiligten!