Missglückte Versuche beim "Heiligen Experiment" werden nicht ausgeblendet
Bischof Norbert Trelle entschuldigt sich im Rahmen des Bistumsjubiläums für Fehler der Kirche
In diesem Jahr darf das Bistum Hildesheim auf eine 1200 jährige Bistumsgeschichte zurückblicken. Grund zum Feiern! Aber bevor die Sektkorken knallen gilt es auch die missglückten Versuche des heiligen Experiments anzuschauen und anzuerkennen. Nicht jede kirchliche Aktion hat sich im Nachhinein als segensreich herausgestellt.
Stichworte wie Kreuzzüge oder Missbrauch können hier genügen. Einen ausführlicheren Bericht finden Sie auf der Bistumsseite, einschließlich des vollständigen Textes des Schuldbekenntnises von Bischof Trelle.
Eine kurze Zusammenfassung liefert auch Radio Vatikan, eine KNA-Nachricht aufnehmend:
Der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle hat während des Gottesdienstes im Dom am Aschermittwochabend um Vergebung gebeten für die Verfehlungen der Kirche und vor allem der Diözese Hildesheim im Laufe der Geschichte. Die Jubiläumsfeiern zum 1.200-jährigen Bestehen der Diözese seien auch ein Grund innezuhalten und sich die Verfehlungen in der Vergangenheit bewusst zu machen, „die Sünden von uns selbst und die Sünden derjenigen, die vor uns zur Kirche von Hildesheim gehört haben“. Trelle bat dabei eindringlich um Verzeihung für Gewalt und sexuellen Missbrauch, den Priester und kirchliche Mitarbeiter Kindern angetan haben. Zu lange seien Augen verschlossen geblieben, zu lange auch habe die Kirche die Opfer alleine gelassen. „Heute sehen wir, dass wir nicht den Weg der Liebe gegangen sind und Gutes unterlassen haben. Jetzt stehen wir vor dir barmherziger Gott, in dieser Zeit. Wir stehen vor dir und den Menschen, bedrückt mit alter Schuld. Wir bitten um Vergebung“, so der Bischof. Zuvor hatte Trelle bereits Schuldbekenntnisse zur gewaltsamen Glaubensverbreitung im Mittelalter etwa in den Kreuzzügen, zu Ablasshandel, Hexenverbrennung sowie dem Inkaufnehmen der Glaubensspaltung durch die Reformation und des Dreißigjährigen Kriegs abgelegt. (kna)