Kopten-Bischof Anba Damian in Sankt Michael

Anlässlich des Weltmissionssonntages hat der Afrika-Kreis Bischof Anba Damian eingeladen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Aus

Anlass des Weltmissionssonntags hat der Afrika-Kreis Bischof Anba Damian, der

das Oberhaupt von 6.000 Kopten (= Ägypter) in Deutschland ist und seinen Sitz

im Kloster in Höxter-Brenkhausen hat, nach St. Michael eingeladen, um

in einem Vortrag über die Situation der Christen in Ägypten zu berichten und

anschließend im Gottesdienst um 18.30 die Predigt zu halten.

 

Den

Ausführungen von Bischof Damian um 17 Uhr im Gemeindesaal lauschten ca. 60 Interessierte

aus St. Michael, Maria Frieden und darüber hinaus. Bischof Damian wies zunächst

auf die gemeinsamen Wurzeln der Kopten und aller Christen hin: auf den

Evangelisten Markus, der im Jahr 41 nach Christus die koptische Kirche in begründet hat, auf die hl. Familie, die vor Herodes nach

Ägypten geflüchtet ist, und auf das Mönchtum (z.B. den Hl. Antonius), das in

Ägypten einen Anfang genommen hat.

 

Nachdem

Ägypten in den ersten Jahrhunderten ein christliches Land gewesen ist, ging die

Zahl der Christen nach der islamischen Eroberung im Jahr 635 kontinuierlich zurück. Heute gibt es ca. 10

Millionen Christen in Ägypten, die große Mehrheit von ihnen sind

koptisch-orthodoxe Christen.

 

Seit

Jahrzehnten sind sie Benachteiligungen ausgesetzt: z.B. beim Bau von Kirchen oder bei der

Bekleidung von höheren Ämtern im Staatsdienst oder in der Armee. Nach dem Sturz

des ägyptischen Präsidenten Mubarak Anfang 2011, wofür Christen und Muslime

gemeinsam demonstriert hatten, hofften viele Ägypter auf einen Wandel zu mehr

Demokratie, Freiheit und Wohlstand. Doch der erste demokratisch gewählte

Präsident, Mohammed Mursi, trieb eine stärkere Islamisierung voran und drängte

die Christen an den Rand. Immer wieder demonstrierten Millionen Muslime und

Christen gegen die wachsende Machtfülle des Präsidenten und den

wirtschaftlichen Niedergang des Landes.

 

Nach

der Absetzung von Mursi im vergangenen Juli durch das Militär kam es zu

zahlreichen Angriffen auf Christen. Militante Islamisten zerstörten über 60

christliche Einrichtungen und Kirchen, entführten Kinder und Frauen und erpressten koptische Kaufleute. Weder schützten

Polizei und Militär die Christen noch verfolgten sie die Straftäter.

 

Auf

die Frage an Bischof Damian, ob angesichts dieser Gewalttaten bei den Christen nicht Hass auf

die Moslems entstünde, antwortete er, dass die Liebe Christi den Hass besiege.

Es gebe auch liberale Moslems, die sich von der Gewalt distanzierten.

 

In

dem schön gestalteten Gottesdienst um 18.30h beteiligte Pater Schneider Bischof

Damian soweit wie möglich. Neben der Predigt sprach Bischof Damian mehrere Gebete und erteilte der Gemeinde den Segen.

Er sagte, dass alle Christen Missionare seien, die aber andere Menschen mit

ihrem Glauben nicht bedrängen, sondern ihnen ihre Freude über die Liebe Gottes

zeigen, in kleinen oder großen Taten der Liebe andere Menschen froh machen oder

einfach durch ihre Ausstrahlung ihren Glauben sichtbar machen.

 

 

 

Wolfgang

Steinig