Karfreitag in Göttingen, Reinhausen, Jerusalem, auf den Philippinen und in Deutschland
Der Karfreitag wird weltweit und regional sehr unterschiedlich behandelt
Die Karfreitagsgottesdienste sind besondere Gottesdienste. Das liegt zum einen natürlich am Thema: Dem Tod Jesu Christi am Kreuz. Wie soll man dieses Ereignis auf Golgota vor fast 2000 Jahren gebührend feiern, v.a. wenn die Umwelt immer weniger Verständnis hat?
In Sankt Michael eröffnete die Choralschola Cantando Praedicare zusammen mit Pfr i.R. Norbert Hübner den Gottesdienstreigen mit der Karmette. Derweil saßen die Firmkandidaten beim Frühstück. Sie hatten seit 6:00 Uhr morgens alle Zeitungen aus der Kirche entfernt, so dass die Schola in der gewohnten Karfreitagsnüchernheit singen konnte.
Um 10:30 Uhr gab es einen Kinderkreuzweg, den Annette Stechmann zusammen mit Renate Burgmann, Manfred Bayer und vielen Kindern feierten. Im Kirchenraum lagen viele Symbole, die gemeinsam entdeckt wurden. So wurden die Kleinsten in verantwortbarer Weise an das Geheimnis des Tages herangeführt.
Um 15:00 Uhr fand dann die große Karfreitagsliturgie statt. Wie immer handelt es sich hierbei um einen maximal reduzierten Gottesdienst, der ganz aus der Kraft der Liturgie lebt. Stephan Diedrich fungierte als Kantor und sang gemeinsam mit P. Hösl SJ die großen Fürbitten. Nach dem Wortgottesdienst mit der Leidensgeschichte nach Johannes als zentralem Element, begann die Kreuzverehrung. Dazu verließen das liturgische Personal die Kirche, holten das Kreuz im Gemeindezentrum ab und zogen damit durch die Innenhoftür wieder ein. Die Gemeinde sang dreimal das Ecce Lignum und entblößte das Kreuz vom lila Tuch. Dann hatten die Gläubigen Gelegenheit mit einer Verneigung oder einer Kniebeuge das Kreuz zu verehren. Mit einem schlichtem Segensgebet endete der Gottesdienst. Unter Schweigen zogen die die MessdienerInnen aus.
In Reinhausen begann die Liturgie um 17:30 Uhr. Hier leiteten Hubert Schmoll und P. Trieu SJ den Gottesdienst, zu dem - trotz durchwachter liturgischer Nacht - auch so mancher Firmkandidat erschienen war.
Weltweit wird der Karfreitag sehr unterschiedlich begangen: In Jerusalem gehen Tausende in den dicht gedrängten Gassen durch die Via Dolorosa zur Grabeskirche. Auf den Philippinen gibt es den unsäglichen Brauch sich kreuzigen zu lassen - allen Warnungen der Kirche zum Trotz! Und in Deutschland diskutiert man mehr um die Frage, ob eine Tanzverbot heute noch sinnvoll sei, als darüber, was der Tod Jesus für uns bedeutet oder bedeuten könnte.