Jugendgottesdienst mit Gameplay-Videos
Die sieben Gaben des Hl. Geistes
Am 26. Mai fand im Gemeindesaal ein Jugendgottesdienst der ganz besonderen Art statt: Das Thema sollte sich ganz um den Hl. Geist drehen, aber es sollte auch ein Brückenschlag zur Welt der Videospiele versucht werden. Ein Experiment, das dem Hl. Philipp Neri (dessen Fest auf diesem Tag liegt) als begeistertem Jugendseelsorger sicherlich sehr gefallen hätte!
Los ging der Gottesdienst mit dem Weltjugendtags-Klassiker "Eingeladen zum Fest des Glaubens", der von Richard Gräve auf dem Keyboard begleitet wurde. Die Lesung aus dem ersten Korintherbrief übernahm Tabea Thiel. Dort heißt es unter anderem: "Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will." Diesen Satz nahm P. Matthias Kramm zum Ausgangspunkt für eine Predigt über vier ausgewählte Gaben des Hl. Geistes: Erkenntnis, Starkmut, Wissenschaft und Rat. Dabei wurden die Gaben jeweils durch Gameplay-Videos veranschaulicht, die Matti Gräve und Jeremy Enabulele zusammengestellt hatten.
Die Gabe der Erkenntnis kann uns dabei helfen, unsere Aufmerksamkeit zu fokussieren. Normalerweise sind wir so beschäftigt mit unseren Sorgen und Plänen, dass wir nur das sehen, was wir sehen wollen. Aber der Hl. Geist kann uns helfen, aufmerksamer zu werden für das, was Gott uns zeigen möchte. Im Spiel Assassin´s Creed ist es die Fähigkeit "Adlerauge", die dem Helden dabei hilft, sich ganz auf die Menschen in seiner Umgebung zu konzentrieren.
Die Gabe des Starkmuts hingegen gibt uns die nötige Courage, um unsere Pläne in die Tat umzusetzen. Manchmal machen wir eine entsprechende Erfahrung: Nach einem kurzen Moment der Besinnung oder des Gebets finden wir den nötigen Mut, um eine schwierige Aufgabe anzugehen. Ein biblisches Beispiel für diese Gabe ist der Kampf von David gegen Goliath. In der Welt der Videospiele wäre das Pendant vielleicht der Klempner Mario, der seine Gegner mit Geschick und Cleverness besiegt.
Wer nun mit Erkenntnis und Starkmut gesegnet ist, bedarf aber immer noch der Kreativität. Darum geht es in der Gabe der Wissenschaft: Wie kann man die Mittel der Schöpfung so einsetzen, dass sie "zur größeren Ehre Gottes" gereichen? Einen Vergleich bietet das Videospiel Minecraft, in dem man Erfindungsreichtum braucht, um voran zu kommen. Wie in einer Robinsonade beginnt man zunächst mit gar nichts, um dann nach und nach Werkzeuge zusammenzubauen und eine Zivilisation zu errichten.
Aber selbst alle drei Gaben zusammen, Erkenntnis, Starkmut und Wissenschaft, reichen manchmal nichts aus. Dann müssen wir andere um Rat fragen. Dabei ist beides eine Gabe: Guten Rat geben zu können, aber auch die Fähigkeit, Rat zu erbitten. Das wird auf gute Weise im Videospiel F1 veranschaulicht: Da der Fahrer sich ganz auf die Streckenführung konzentrieren muss, gibt ihm eine Stimme aus dem Off Ratschläge, welches Überholmanöver als nächstes anstehen könnte. Nur wer diesen Ratschlägen folgt, kann das Rennen gewinnen!
Die vier Gaben sind dabei unterschiedlich verteilt. Aber sie konkurrieren nicht miteinander, sondern ergänzen sich gegenseitig. Entsprechend sind wir immer wieder dazu aufgerufen, einander zu helfen, wenn Not am Mann ist.
Diese Botschaft wurde auch in den sich anschließenden Fürbitten wieder aufgenommen. Und das Friedenslied "Hewenu Shalom alejchem" machte klar: Wenn alle Geistesgaben zusammenwirken, dann ist Friede möglich! Der Gottesdienst endete schließlich in Britpop-Manier mit dem Lied "Wonderwall" von Oasis.
Im Anschluss an die Messe lud Jugendreferentin Sigrid Nolte zum Grillen & Chillen ein. Die Würstchen standen schon parat und auch Vegetarisches kam auf den Grillrost! So endete der Abend bei angeregten Gesprächen und fröhlichem Gelächter im Jugendhaus...