Jesuiten auf der Teufelskanzel

Wanderung zum Höheberg

 

 

 

"Vor vielen, vielen Jahren in der Walpurgisnacht, ritten Hexen und Teufel auf Besen, Knotenstöcken und Ziegenböcken zum Blocksberg im Harz. Um Mitternacht trat der Satan hinzu, stieg auf einen hohen Felsen und hielt eine Predigt. Als er aufgehört hatte, fragten ihn seine Zuhörer im Scherz, ob er denn auch im Stande sei, den Felsbrocken, der ihm als Kanzel gedient habe, auf den Meißner-Berg zu tragen. Als der Höllentanz zu Ende war, packte der Teufel den Felsen und fuhr pfeilschnell dem Meißner zu. Doch plötzlich geriet er in Schweiß, ächzte und stöhnte, weil der Felsbrocken mit jeder Sekunde an Gewicht zunahm. Auf dem Höhberg musste er schließlich ausruhen. Er streckte seine Glieder im Grase und schließ ein. Als ihn die Hexen entdeckten, fuhr er mit furchtbarem Getöse in die Tiefe hinab und suchte in den Fluten der Werra sein Höllengrab."

Inspiriert durch diese Sage machten sich Pater Claus Recktenwald und Pater Matthias Kramm am Samstag auf den Weg, um den Ort dieser "höllisch guten" Predigt einmal zu begutachten. Der erfahrene Wanderführer Hans-Jürgen Thieme geleitete sie sicher zum Höheberg und - allerlei Gefahren und gefährliche Abgründe überwindend - erreichten sie schließlich die Teufelskanzel. Leider war der Leibhaftige nicht mehr aufzutreiben, von dem sich die beiden Patres den ein oder anderen Tipp für die nächste Sonntagspredigt erhofft hatten. Kein Schwefelgeruch wies mehr auf den Mann mit dem Pferdefuß hin.

Entsprechend wurde der Homiletik-Unterricht vertagt und die drei machten sich nach einer Kräftigung mit Thüringer Bratwurst, Spätzle und Schmandsalat wieder auf den Rückweg nach Göttingen.

www.teufelskanzel.de