Jahrestreffen der Jesuiten in Vierzehnheiligen (Oberfranken)
Starring P. Adolfo Nicolas, Generaloberer des Jesuitenordens aus Rom
Wie jedes Jahr findet in der Osteroktav das Jahrestreffen der Jesuiten in Vierzehnheiligen statt. Diesmal war der Andrang besonders groß: es hatte sich hoher Besuch aus Rom angekündigt! Der Generalobere der Gesellschaft Jesu, P. Adolfo Nicolas SJ, hatte sein Kommen für Donnerstag zugesagt.
P, Provinzial Stefan Kiechle SJ begrüßte die Mitbrüder im schon sehr vertrauten Adam-Riese-Saal in Vierzehnheiligen. Da ein Gebäudeteil saniert wird, mussten die 170 gekommenen Mitbrüder z.T. zu dritt in einem Zimmer nächtigen.
Das Thema des Symposions lehnte sich am biblischen Thema Emmaus an: Glaubensaufbrüche - Glaubenszweifel - Glaubwürdigkeit. Als externen Referenten hatte man Johannes Röser, den Chefradakteur von Christ in der Gegenwart gewinnen können. Er beleuchtete die Brüchigkeit und Ambivalenz von Theismus und Atheismus aus journalistischer Sicht. Als eines von vielen Beispielen erzählte er eine Begebenheit beim legendären Tsunami 2004 in Indonesien: Dort hatte ein Pfarrer (aus Instinkt? Eingebung?) den Gläubigen ausgerechnet am Unglückstag geboten aus der Kirche an der baldigen Todesküste in das sichere Hochland zu gehen. Diesem Umstand verdanken die Gläubigen ihr Leben, als der Tsunami die Kirche wegspülte. Die Geschichte wurde in den Medien breit ausgefächert. War das ein Wink Gottes? Was zeitgleich passierte fand weniger Beachtung: Ein anderer Pfarrer, in einer Tsunami sicheren Hochlage, hatte am besagten zweiten Weihnachtsfeiertag auf die Predigt verzichtet, die Leute konnten früher heim und kamen so - in den Fluten um! War das auch Fügung? Johannes Röser empfahl nur vorsichtig von Gott zu sprechen und nicht hinter jedem Dussel oder Pech gleich Gottes Hand (oder des Teufels Beitrag?) zu vermuten. Gleichwohl riet er dazu die theologische Mitte einzubringen: Tod und Auferstehung! Das ist theologischer Granit! Mögen positive Erfahrungen hinzukommen - sie seien willkommen! Aber die Lebenslast kann nur Christus selbst tragen.
Die Messe am Abend zelebrierten die beiden Neukapläne Stefan Hengst SJ und P. Trieu SJ. Während P. Hengst, derzeit Kaplan an St. Canisius / Berlin den Hauptzelebranten machte, oblag es P. Trieu SJ zu predigen. Er tat das auf sehr herausfordernde Weise wie bei den Firmlingen in der Osternacht: mit einer Rolle Küchenpapier! Auf jeden Fall wissen die Jesuiten Deutschlands, Dänemarks und Schwedens, dass wir einen sehr kreativen Kaplan haben....
Zweiter Gast nach Johannes Röser war der Generalobere der Gesellschaft Jesu, P. Adolfo Nicolas SJ. Am Donnerstagabend traf er ein und hörte am Abend nur zu. (Fortsetzung siehe Teil II)