In einem völlig anderen Licht…
…erschien am Valentinstag bereits tagsüber die Citykirche Sankt Michael. Ein schönes Symbol für die Liebe, die bekanntlich auch uns Menschen längst Vertrautes verwandelt wahrnehmen lässt. Am Abend wurden zusätzlich noch Kerzen entzündet und in den Bänken lagen Rosen für diejenigen, die zum ausgebuchten Segnungsgottesdienst kamen. Musikalisch wunderbar und virtuos gestaltet wurde diese besondere Eucharistiefeier von Dr. Fernando Palacios mit klassischer Gitarre.
Die Lesung aus dem Korintherbrief (1 Kor 12,31-13,13) sprach deutlich davon, wie verdunkelt und sinnlos alles ohne die Liebe wäre.
Was aber ist mit „Liebe“ gemeint?
In seiner Predigt stellte P. Gertler dazu die schon bei den Griechen genannten drei Aspekte und Ausdrucksformen der Liebe kurz vor: Eros, Philia und Agape. Er unterstrich dabei besonders, dass die Liebe uns fähig mache, aus uns herauszugehen und uns in den anderen hinein zu versetzen. Dies sei nicht nur auf Menschen beschränkt. Nein, auch für alle anderen Lebewesen und für das Unbelebte sei das gültig.
Deshalb könne Liebe eben auch verwandeln. So wie Jesus es uns vorlebte: Er sieht und versteht einen Typen wie Zachäus und spricht ihn an, lädt sich zu ihm ein. Das macht aus Zachäus einen anderen Menschen. Einen, der jetzt auch andere sehen und sich in sie hineinversetzen kann. Zum Abschluss sprach P. Gertler den Wunsch aus, dass der Valentinstag uns auch dabei helfen solle, diese Form der Liebe zu üben.
Nach dem Schlusssegen waren alle eingeladen, nach vorne zu kommen, um noch einen persönlichen Segen zu empfangen. Begleitet wurde die Segnung sehr einfühlsam durch eigene Kompositionen und Improvisationen von Fernando Palacios. Das Schlussstück komponierte José Antonio Ñico Rojas aus Kuba. Er hat es an seine Mutter geschrieben. Mit dieser klanglich vielschichtig erzählten Liebesgeschichte ohne Worte endete dieser außergewöhnliche Gottesdienst. Vielen Dank an alle, die mitgebetet und mitgewirkt haben!
S. Florenz