In deine Hände lege ich voll Vertrauen meinen Geist
Ist der Kreuzweg ein liturgisches Auslaufmodel? Mitnichten! Der Kreuzweg der Gemeinde erfreut sich eher wachsenden Zuspruchs. In diesem Jahr gibt es sogar zwei Kreuzwegformate. Am Montag war die erste von drei Kreuzwegandachten, die Diakon Martin Wirth initiert hat. Frater Marcus Grabisch schildert seine Eindrücke...
Nach der Hl. Messe am Montagabend war ich in der Citykirche Sankt Michael geblieben, um mich auf die Kreuzwegandacht einzustimmen, die angekündigt war.
Mit mir taten dies noch andere und als Diakon Martin Wirth mit dem Glockenschlag um 19.30 Uhr die Andacht im Eingangsbereich der Citykirche eröffnete, waren ungefähr 25 Menschen zusammengekommen. Nicht schlecht für einen Montagabend – dachte ich.
Diakon Wirth hielt ein einfaches Kreuz aus hellem Holz in seinen Händen, als er uns zur Einleitung der Andacht ein paar Impulsfragen mitgab. „Wie mag der Weg Jesu damals ausgehsehen haben? Was mögen die Leute, die mehr oder weniger Zuschauer des Kreuzweges Jesu waren, gedacht haben? Wie waren sie da?“ Diese Fragen stellte Martin Wirth auch allen Mitbetenden. „Wie sind wir heute da, um den Kreuzweg Jesu erinnernd nachzugehen?“
Mit diesen Fragen machten wir uns auf den (Kreuz-)Weg. Er führte uns durch den Mittelgang der Citykirche. Hier hielten wir immer wieder inne. Die einzelnen Stationen wurden uns durch Reliefs, die im Mittelgang aufgestellt sind, vor Augen geführt, oder sie entstanden vor unserem inneren Auge. Jede Station wurde durch einen kurzen Bibelvers eingeleitet, danach folgte eine Erklärung dieser Stelle. Was der Kreuzweg in unserer heutigen Zeit für Formen angenommen hat, kam ebenfalls kurz zur Sprache, bevor jede Station mit einem Gebet zur aktuellen Situation der Welt abgeschlossen wurde. Das helle Holzkreuz wurde auf dem Weg durch die Citykirche mitgetragen. Von einer Person alleine, zu zweit, für eine ganze Station, oder auch nur für einen Augenblick. Eben solange, wie jeder das Kreuz tragen wollte oder konnte. Die einzelnen Stationen wurden durch Lieder miteinander verbunden. Am Ende der schönen Kreuzwegandacht, die mir unter die Haut ging und mich noch einmal mehr in die Fastenzeit vertiefte, standen alle Mitbetenden um den Altar. Hier sprach Diakon Martin Wirth zum Abschluss ein Gebet und segnete uns.
Bestärkt aber auch zum Nachdenken angeregt ging ich nach Hause. Die Gebetsgemeinschaft und die Impulse taten mir gut. Erstaunt war ich, dass auch etwa die Hälfte der anwesenden im meinem Alter waren, Ende 20.