Ich selbst nehme vom hohen Wipfel der Zeder und setze ihn ein!
Was ist das für ein geheimnisvolles Bild im Buch Ezechiel?
"Einen zarten Zweig aus ihren obersten Ästen breche ich ab, ich selbst pflanze ihn auf einen hohen und aufragenden Berg. Auf dem hohen Berg Israels pflanze ich ihn. Dort treibt er dann Zweige, er trägt Früchte und wird zur prächtigen Zeder. Alle Vögel wohnen darin; alles, was Flügel hat, wohnt im Schatten ihrer Zweige."
In der heutigen Kindermesse erklärte Hans Reithofer, was es mit diesem geheimnisvollen Bild auf sich hat:
Der Gott Israels wird in unterschiedlichsten Rollen beschrieben. Mal wie ein Ehemann, mal wie eine Mutter, mal wie ein Töpfer und heute als Gärtner oder vielmehr Förster. Der pflanzt eine neue Zeder auf einem hohen Berg. Als Wappenbaum des Libanon wächst er langsam in die Höhe und erreicht bis zu 50 Meter.
Das Holz der Libanonzeder ist praktisch unverwüstlich und wurde in der Antike nur für besondere Möbelstücke oder Baumaterial für Paläste und Tempel genutzt. Auch Schiffe konnten aus Zedernholz gezimmert werden, wenn sie besonders haltbar sein mussten.
Das Ausbrechen eines Zweiges aus einem Baum ist eigentlich ein Zerstörungssymbol. Bei Ezechiel wird es zum Gründungssymbol der erneuerten Gottesherrschaft, zum Zeichen der Verheißung:
Ich günde meine Reich mitten unter Euch. Es wächst langsam aber unbeirrt. Habt Geduld. Aber es gibt Heimat allen Menschen.
Fotos: S. Hausmann