Und was ist dir heilig?
Das "Triduum Paschalne" begann mit einem Jugendgottesdienst - naja, fast. Es war eigentlich eine klassische Feier des Letzten Abendmahles, allerdings unter besonderer Beteiligung unserer 47 Firmanden.
Es fing schon an mit der Dekoration. Die Jugendlichen hatten sich den ganzen Tag mit dem Thema "heilig" beschäftigt. Deshalb projizierten sie dieses Wort auch auf die zentrale Altarwand.
Nach den beiden Lesungen und dem Evangelium stellten sie ihre Gedanken dazu vor, zunächst anhand von Plakaten und Collagen, am Ende auch durch ein Gedicht, das einem Beitrag für ein Poetry Slam glich und zu spontanem Applaus führte.
Alle Anwesenden bekamen die oben gestellte Frage auch persönlich gestellt und wurden eingeladen, sich auf dafür ausgeteilten Zetteln Gedanken aufzuschreiben. Am Ausgang stand eine leere Schatztruhe, in die diese Zettel dann beim Rausgehen hineingelegt werden konnten.
An der Orgel saß Tobias Kerscher. Er spielte allerdings nur bis zum feierlichen Gloria, während dessen auch die Schellen der Messdiener und die Kirchenglocken im Turm geläutet wurden. Danach gab es nur noch a capella Gesang und - zur Kommunion - getragenes Flötenspiel von Antonia Freise. Kirchenglocken, Schellen und Orgel schweigen ab sofort und erwachen erst in der Osternacht neu zum Lobe Gottes.
Auch die traditionelle Fußwaschung wurde nicht ausgelassen. Die Patres Joos, Martins, Recktenwald und Rieder arbeiteten zusammen, um sechs der Firmanden nach alter Väter Sitte je einen Fuß zu waschen.
Nach dem Schlussgebet wird am Gründonnerstag auf den Segen verzichtet. Der Altarraum wird komplett leergeräumt. Auch der Tabernakel wird geleert. Die Liturgie geht in Stille, persönliches Gebet oder auch gemeinsame Anbetung über. Dazu wurde die Monstranz mit der konsekrierten Hostie in die Marienkapelle übertragen. In der Nacht auf Karfreitag bestand durchgehend die Möglichkeit, in der Kirche zu beten.
Die Firmanden übernahmen ab 23.30 Uhr die Gebetswache. So nähert sich die Kirche der Ölbergszene, in der Jesus im Garten Getsemani wacht, bis die Häscher der Hohepriester ihn aufgreifen und verschleppen.
Herzliches Dank allen Beteiligten, allen voran den Jugendlichen und ihren Begleitern, für diesen schönen Gottesdienst.