Fast 30! 29 Jahre gemeinsam unterwegs in der Partnerschaft
Bolivientag in Sankt Michael - erster Teil
Am Samstag, den 24. September fand in Sankt Michael der Bolivientag des Bistums Hildesheim statt. Der bunte Tag startete mit einer Eucharistiefeier. Vorbereitet war der Tag koordinierend von Dr. Katharina Bosl von Papp, der Leiterin der Diözesanstelle für Weltkirche in Verbund mit vielen anderen Kräften, nicht zuletzt den Pfadfindern und Küstern vor Ort.
Rüdiger Wala, vom Bistum und selbst in der Bolivienkommission, schrieb zum Tag auf der Bistumsseite:
Es gibt gewisse Zäsuren im Leben. Anlässe zur Zurück- und Vorausschau, was das Leben noch so bereithält. Ein Alter von 30 Jahren ist so eine Zäsur. Und die Partnerschaft des Bistums Hildesheim mit der Kirche von Bolivien erreicht im kommenden Jahr diese drei Jahrzehnte.
So erklärt sich dann auch der Leitgedanke des diesjährigen Bolivientages: „Fast 30! 29 Jahre unterwegs in der Partnerschaft“ ist er am Samstag, 24. September, überschrieben. Begangen und gefeiert wird er von 10 Uhr an in den Räumen der Pfarrei St. Michael und der Katholischen Hochschulgemeinde in Göttingen.
Der Gottesdienst wurde mit typisch lateinamerikanischen Klängen gefeiert. Gitarre, traditionelles Saiteninstrument und natürlich einer Panflöte. Als Priester fungierten neben Hauptzelebrant Dechant Wigbert Schwarze und Christian Hennecke (Leiter Hauptamt Pastoral der Diözese Hildesheim noch Pfarrer Günther Birken, ein sichtbar lateinamerikanisch gekleideter Freund Südamerikas... Unter den Gästen war auch der Botschafter Boliviens, Herr Jorge Cárdenas und viele andere.
Nach dem Eröffnungslied, das schnell Latino-Sound in die Kirche zauberte, stellte Dietmar Müßig, der Geschäftsführer der Bolivienstiftung des Bistums Hildesheim, das vorne errichtete Schöpfungskreuz vor. Es kündet von den Bodenschätzen Boliviens, mit denen das Land reich gesegnet ist, die freilich auch bei den Arbeitern beim Abbau gesundheitliche Probleme auslösen. Es erinnert weiter an die Tropenwälder, die freilich auch gerodet werden. Für die Kirchenbesucher hatte es die Aufgabe die Augen zu öffnen und zu prüfen, ob nicht auch der eigene Lebensstil mitverantwortlich ist, dass die Menschen in Bolivien so leben (müssen) wie sie leben.
Die Lesung wurde aus Genesis 1 vorgetragen – die Schilderung des Paradieses mit dem Baum der Erkenntnis in der Mitte. Als Evangelium las Christian Hennecke ergänzend Joh 20 – den Besuch Marias am leeren Grab. Beide Motive, Schöpfungsgeschichte und Auferstehungsgeschichten, sind ja auch auf der imposanten Bernwardstür im Hildesheimer Dom gegenübergestellt.
Dietmar Müßig verband die beiden Motivstränge, Schöpfung und Auferstehung! Noch immer flüstere die Schlange uns zu: Hat Gott wirklich gesagt…? Und wir wollen noch immer sein wie Gott. Dem technokratischen Paradigma (Papst Franziskus) folgend oder gar ausgeliefert setzen sich die Menschen für immer mehr Wachstum und Wirtschaften ein, vergessen dabei aber, dass jeden Tag so und so viele Tierarten für immer aussterben. Müssen wir wirklich – so Diemar Müßig – immer alle immer mehr haben? Man kann auch mit einer Korrektur des Lebensstiles diesen Einflüsterungen widerstehen.
Wer sich dies vornahm, der konnte symbolisch an das Schöpfungskreuz seine Fürbitte heften. Schon bald kamen viele Gottesdienstbesucher nach vorne und klebten oder nagelten ihren Vorsatz ans immer bunter werdende Kreuz.
Die lateinamerikanischen Rhythmen erzeugten schnell ein positives Feeling in der gut gefüllten Kirche. Wegen der vorhandenen Mikrofone blieb man auch für die anschließenden Impulse noch in der Kirche.