Die Kirche, wo einem Christus entgegenkommt!
Dekan Helmut Haug zeigt mit Begeisterung seine neue Moritzkirche in Augsburg
Dekan (Dechant) Helmut Haug eröffnete den Reigen der diesjährigen Fastenpredigten. Er ist Pfarrer an der Augsburger Sankt Moritzkirche, mitten in der Fuggerstadt. Er hatte ein gutes Duzend Bilder mitgebracht, so dass die Kirchenbesucher sich auch ein optisches Bild von St. Moritz machen konnte.
Vieles in Augsburg ähnelt unserer Situation in Sankt Michael: Die Moritzkirche ist in der City einer pulsierenden Großstadt. Die Pfarreistrukturen beschreiben nur noch unzureichend die pastorale Wirklichkeit. Die Gestaltung der alten Kirche war das Ergebnis eines jahrelangen Sammelsuriums, ohne einheitliche Ausrichtung. Das sollte sich mit dem Londoner Architekten John Pawson ändern. Der ist einer der renommiertesten zeitgenössischen Sakralbauplaner und Minimalist. Sein Anspruch ist es mit möglichst Wenigem eine möglichst große Wirkung zu erziehen. Und in der Moritzkirche ist ihm das - so die überwältigende Rückmeldung von vielen Kirchenbesuchern - ganz großartig gelungen.
Im Zentrum steht eine Salvator Mundi - Figur, die aus dem Licht der Apsis heraus dem Beter direkt entgegenzukommen scheint. Es ist fast nicht möglich sich der Faszination dieser Figur zu entziehen!
Wenn man in die Seitenschiffe schaut, dann meint man in immer neue Lichtbögen zu schauen: Über's Licht ins Licht... Und das, obwohl man keine einzige Lampe sehen kann - alles indirektes Licht!
In den Seitenschiffen sind auch die vom Krieg übrig gebliebenen 8 von 12 Apostelfiguren, die dem Betrachter jetzt den Weg durch die Lichtbögen weisen. Anders als unsere Kirche verfügt diese Kirche nämlich über zwei Seitenschiffe und zahlreiche Kapellen: Die Tauf-, die kreuzigungs- und die Marienkapelle.
Kongeniale musikalische Partner waren Gerd Bergemann und Carola Piechota. Im Zentrum stand ein Stück des Engländers Gustav Holst. Aus dessen Planeten hatte er ein Stück (Jupiter) ausgewählt, das einen Choral eingebaut hat, den Carola Piechota beisteuerte. Es handelt sich um ein sehr bekanntes englisches Lied, das z.B. bei der Hochzeit und Beerdigung von Lady Diana gesungen wurde: I vow to see my Country. Ein zweites Lied war von John Rutter: The Peace of the Lord. Aber auch die Gemeinde beteiligte sich mit zwei Liedern. Ein Gebet von Edith Stein (neues Gotteslob Nr. 8,6) und ein schönes Gebet von John Donne (1572-1631) rundeten den ruhigen Gottesdienst ab.