Das Licht ist stärker als das Dunkel und das Leben ist stärker als der Tod!
Ostergottesdienste in Reinhausen und Sankt Michael
Gleich mit mehreren Ostergottesdiensten feiert unsere Gemeinde seit vielen Jahren Ostern. Den Anfang macht wie immer die Osternacht in Reinhausen - wieder mit den Firmlingen -, dann die Osternacht in Sankt Michael (mit den Taufbewerbern, Konvertiteten und Wiedereintrittlern des Glaubenskurs) und die Ostergottesdienste am Mittag und Abend. Auch der kleine Gottesdienst im MITTAGSTISCH und die Ostermesse der italienischen Mission mit Pfarrer Haase gehören dazu.
In Reinhausen begann die Osternacht am Samstagabend um 20.30 Uhr. Kaplan Hans-Martin Rieder SJ eröffnete die Liturgie am Osterfeuer. Nachdem die Osterkerze bereitet und angezündet wurde, zogen alle Gläubigen im Schein des Kerzenlichts in die evangelische Kirche. Die Firmlinge verteilten das Licht von der Osterkerze an alle Gottesdienstteilnehmer. Praktikant Marcus Grabisch sang das Exultet (Osterlob).
Danach wurden drei Lesungen aus dem Alten Testament in der dunklen Kirche von Gemeindemitgliedern und Firmlingen vorgelesen. Tobias Kerscher ließ die Orgel zum Gloria mächtig ertönen und auch die seit Gründonnerstag verstummten Schellen erklangen dank der Ministrantinnen wieder. Das Ende des Wortgottesdienstes bildeten eine Lesung aus dem Römerbrief und schließlich das Osterevangelium von der Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus.
Pater Rieder SJ frug in seiner Predigt die zahlreich versammelte Gemeinde, nach persönlichen Auferstehungserfahrungen, bevor er drei göttliche Attribute (aufmerksam, treu und mächtig) mit dem Osterevangelium verband. Er ermutigte alle Gläubigen, Menschen und Zeugen der Auferstehung zu sein.
Nun segnete der Jesuit durch Eintauchen der Osterkerze das Taufwasser. In Erinnerung an die Taufe erneuerten alle Gläubigen ihr Taufversprechen bevor Eucharistie gefeiert wurde. Nach zweistündiger Liturgie dankte der Kaplan allen Mitwirkenden. Vor allem den Ministranten für ihren treuen Dienst und Hubert Schmoll, der mit großem Einsatz wieder einmal den Gottesdienst vorbereitet hatte. Denn außer die Kirchenbänke und die Orgel muss ja so gut wie alles aus Sankt Michael nach Reinhausen transportiert werden. Das erfordert nicht nur einen großen Kofferraum, sondern vor allem auch eine gute Planung im Vorfeld. Die Feier der Auferstehung endete mit dem feierlichen Ostersegen, den Hans-Martin Rieder SJ spendete.
Wer die Osternacht in Sankt Michael mitfeiern wollte, musste früh aufstehen. Um 5 Uhr begann der Gottesdienst im Pfarrhof am Osterfeuer. Pater Schneider SJ segnete das Osterfeuer und entzündete die prachtvolle Osterkerze. Dann zog die Osterkerze, gefolgt von den Ministranten, den Tauf- und FirmberwerberInnen und allen Gläubigen in die dunkle Citykirche ein. An drei Stellen ertönte das Lumen Christi (Licht Christi) und das Kerzenlicht wurde in der gesamten Kirche ausgeteilt. Stefan Diedrich sang feierlich das Exultet und der Wortgottesdienst mit vier Lesungen aus dem Alten Testament, vorgetragen von den Katechumenen (Taufbewerber), folgte. Zum Gloria ertönte die Orgel dank Organist Diedrich wieder.
Die Citykirche erstrahlte im österlichen Glanz. Nicht zuletzt, weil Sylvio Krüger, Stefanie Florenz und Helfer die Kirche prachtvoll geschmückt hatten. Nachdem Pater Schneider SJ das Osterevangelium verkündet hatte, legte er die Osterbotschaft aus. Dabei sprach er besonders die Menschen an, die in dieser Nacht die Initiationssakramente (Sakramente der Eingliederung: Taufe, Firmung, hl. Kommunion) empfingen. Er sagte, dass Glaubensüberzeugungen und Glaubenszeugnisse schwer in Worte zu fassen sind. Der Pater verdeutlichte das anhand eines Steines aus dem Atlas-Gebirge. Die Steine beinhalten sogenannte Drusen. Das sind Hohlräume mit Kristallen. Dies könne man glauben, aber nicht wirklich überprüfen. Denn, wenn man versuche den Stein zu öffnen und hineinzusehen, würde der schöne Stein kaputt gehen und zerstört sein, sagte der Cityseelsorger. Ein passendes Bild für unseren Glauben. Wir haben Zeugen, die Evangelisten, die uns Glaubensinhalte nahe bringen wollen und sich am Rande des Unsagbaren bewegen müssen. Das kann uns ermutigen selbst Zeugen zu sein, auch wenn es uns schwer fällt den Glauben in Worte zu fassen, ermutigte Schneider die Gläubigen in der voll besetzten Michaelskirche.
Nach der Predigt wurde das Taufwasser für die folgenden Taufen durch Eintauchen der Osterkerze geweiht. Danach taufte Schneider ein halbes Dutzend Menschen am Taufbrunnen der Kirche. Nachdem alle Menschen mit Weihwasser besprengt wurden, spendete Pater Schneider SJ über 10 Menschen das Sakrament der Firmung.
Nach der Wandlung von Brot und Wein empfingen alle Neugetauften und Neugefirmten zum ersten Mal die heilige Kommunion, bevor sie an alle Gläubigen ausgeteilt wurde. Vor dem feierlichen Schlusssegen, der die 2 ½ stündige Liturgie beendete, segnete der Geistliche die für das gemeinsame Osterfrühstück mitgebrachten Speisen.
Im Anschluss an die feierliche Osternacht in Sankt Michael waren alle Gottesdienstteilnehmer zum Osterfrühstück in den Pfarrsaal eingeladen. Viele Menschen folgten dieser Einladung und der Saal füllte sich rasch und zahlreich zum gemeinsamen Mahl. Das Osterbuffet war reich bestückt, von Brötchen über Marmelade, Käse- und Wurstaufschnitt, Salaten, Ostereiern, selbstgebackenen Osterlämmern – und natürlich Kaffee – war alles für ein schönes Osterfrühstück parat.
Um 11:30 Uhr feierte der Pfarrer mit vielen Gemeindemitgliedern und Gästen einen schwungvollen Festgottesdienst, den Tobias Kerscher ebenso schwungvoll an der Orgel begleitete. Inzwischen war es in der Kirche taghell und man konnte die Birken und die Blumen erkennen. Die Kirche gleicht einem Ostergarten - fehlt nur noch, dass Maria Magdalena höchstpersönlich um die Ecke kommt!
Auch beim Mittagstisch wurde Ostern gefeiert. Kaplan Hans-Martin Rieder SJ gestaltete mit Praktikant Marcus Grabisch und Gerd Bergemann einen Osterwortgottesdienst. Um 11.45 Uhr, kurz vor der Essensausgabe wurde in den Räumen des Mittagstisches die Osterbotschaft von der Auferstehung Jesu verkündet. Pater Rieder SJ sagte vor den versammelten Mittagstischkunden, dass Gott auch Finsternis, Dunkelheit und Trostlosigkeit begleitet und jedem Menschen Auferstehung schenken kann. Nach dem gemeinsam gebeteten Vater unser sangen die Versammelten „Das ist der Tag, den Gott gemacht“. Anschließend wurde, wie jeden Tag im Jahr, das Essen ausgegeben.
Die "Italiener" waren um 17:00 Uhr mit ihrer Messe dran, sie seit vielen Jahren Pfarrer Hans Haase feiert. Er gehört zum Stamm der Pastori, die der italienischen Sprache mächtig sind. Ein weiterer Festgottesdienst um 18:30 Uhr beendete den Gottesdienstreigen am Ostersonntag. Morgen, am Ostermontag geht's freilich weiter!