Besuch aus Mémer
Nun ist er wieder abgefahren, unser Besuch aus Memér.
Pfarrer A.W. Somé hat hier mit der Afrikagruppe und am Sonntag mit unserer Gemeinde intensive Tage verlebt. Es fing an mit der Abholung vom Flughafen Frankfurt an einem Tag, an dem es so heiß war wie in Afrika.
Hier haben wir ihm dann unsere Kirche gezeigt, unser Gemeindezentrum und unseren Mittagstisch. Dort haben wir auch mit ihm inmitten der Gäste gegessen. (mindestens so gut wie in jeder Gaststätte). Nach dem Alten Rathaus haben wir auch die Johanniskirche besucht, für unseren Gast der erste Besuch in einem evangelischen Gotteshaus. Beeindruckend war die Geschichte dieser Kirche und die Renovierung, die Schritt für Schritt vorankommt.
Ein Vormittag war dem Besuch im Klinikum gewidmet. Der Klinikseelsorger, Herr Andreas Kieslich hatte sich gern zu einer Führung bereit erklärt. Er empfing uns im Andachtsraum, erklärte die Arbeit der Seelsorger/Innen für die Patienten und erläuterte uns, wie die Arbeit der Ärzte und Pflegerinnen sich vom Reparieren auf das Heilen verändert hat. Jetzt wird wieder der ganze Mensch in den Blick genommen. In diesem Sinne führte er uns auf die Palliativstation. Zum Abschluss stärkten wir uns im SB-Restaurant des Klinikums.
Ein weiterer Punkt in unserem Programm war ein Besuch im Flüchtlingswohnheim IWF im Nonnenstieg 72. Der Leiter Herr Yazdani informierte uns mit großem Engagement und zeigte uns eine Gemeinschaftsküche, die Dusch- und Toilettenräume und ein Zimmer, das für neue Flüchtlinge vorbereitet war.
Eine Runde um den Kiessee zeigte unserem Gast die schöne Landschaft um Göttingen. Unsere kleine Wanderung endete stilgerecht im „Haus am See“.
Ein Grillabend im Pfarrhof mit dem Familienkreis von 1976 und Gästen sorgte für gute Stimmung und gestattete einen Einblick in deutsche Geselligkeit.
Ein beeindruckendes Erlebnis für den Pfarrer Somé war die aktive Teilnahme am Waffel- und Kuchenstand am Samstag. Angefangen mit dem Backen von Kuchen am frühen Morgen und dem Aufbau des Standes bis zum Backen der ersten duftenden Waffel hat er alles mit großem Interesse mitgemacht. Auch die Gäste, die sich zu Kaffee und Kuchen am Stand niedergelassen hatten, konnten sich mit ihm trotz der Sprachbarriere unterhalten. Das unerwartet schöne Wetter und die vielen Zusatzspenden haben wieder ein tolles Ergebnis gebracht: 533,65 €.
Am Sonntag war dann der Tag, an dem viele von Ihnen unseren Gast in der Hl. Messe erlebt haben. In der Vorbereitung hatten wir ihn dazu gebracht, sein schönes Konzept des Berichtes von 10 auf 5 Seiten zu kürzen. Auch so haben wir, auch Dank der Übersetzung von Emmanuel Somé eine Fülle von Informationen über das Leben in Memér und die Vorhaben in der Pfarrei Memér bekommen.
Bei der anschließenden Begegnung im Gemeindesaal zeigte sich, dass das Interesse geweckt war. Die Ausstellung der Bilder aus Memér wurde eifrig genutzt, sie regte zu weiteren Fragen an. Eine neue Mitarbeiterin für den Waffelstand hat sich gemeldet und eine Abiturientin erkundigte sich nach den Möglichkeiten einer Freiwilligen-Arbeit in Memér.
Am Abschlussabend bedankte sich Pfarrer Somé für die große Gastfreundschaft, die ihm hier in unserer Gemeinde entgegen gebracht worden sei. Er hatte den Eindruck, dass die Menschen auf der Straße in Göttingen ihn freundlicher und offener anblickten als in Südfrankreich.
Peter Krause