Allerseelen mit gregorianischen Gesängen

Der Allerseelentag ist traditionell ein eher stiller Tag, an dem man der Verstorbenen gedenkt. In Sankt Michael sang in der Abendmesse und in einem Konzert um 20:00 Uhr die Choralschola "Cantando Praedicare"

Requiem Ætermam dona eis domine: et lux perpetua luceat eis.- Mit diesem Eröffnungsvers begann das Proprium der Abendmesse in Sankt Michael am Allerseelentag. Die Choralschola steuerte zu diesem Gottesdienst musikalische Module bei, den P. Hans-Martin Rieder mit den Gläubigen feierte.

Um 20:00 Uhr gab es dann unter dem Titel " quando cæli movendi sunt et terra.. ……wenn Himmel und Erde wanke" noch gregorianische Gesänge aus der Totenliturgie.

Laut ausgelegten Programmzettel beginnen die Gesänge im Trauerhaus im Beisein des Dahinscheidenden, dessen Seele Gott befohlen wird.

Jetzt macht sich der Trauerzug auf zur Kirche. Es wird der Bußpsalm 51 gesungen, eigentlich ein eher von Zerknirschung sprechender Text, der freilich auch seine zuversichtlichen Verse hat - beides gehört zusammen! In der Kirche ertönen dann Verse aus dem Buch Hiob, u.a. auch das den eher traurigen Duktus des Buches durchbrechende Bekenntnis von Hiob 16,25-27: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt.

Das Seelenamt für den Verstorbenen beginnt dann mit den berühmten Zeilen "Requiem aeternam dona eis Domine et lux perpetua luceat eis - HERR gib ihnen die ewige Ruhe und das ewige Licht leuchte ihnen."

Zur Gabenbereitung gibt es  kraftvolle Bilder: Da ist die Rede vom Verstorbenen, der aus der Hand des Teufels gerettet wird. Oder aus dem Rachen des Löwen gerissen wird. Der Hl. Michael wird herbeigesungen, der Schulterschluss mit Abraham und seinen Nachkommen beschworen.

Am Schluss der Messe, nach der Kommunion, wird dann noch der "Dies illa, dies irae - jener Tag, der Tag des Zorns" besungen. Aber das ist dann auch die letzte Trumpfkarte des Bösen: Keiner kann sich auf seine eigene Gerechtigkeit berufen um im Gericht zu bestehen, aber ich darf mich an den gnädigen Mittler Jesus Christus wenden um das "Geschenk der Vergebung" zu erbitten.

Letzte Station bildet dann der traditionelle Gesang am Grab "In paradisum... - Zum Paradies..."

Die Göttinger Choralschola "Cantando Praedicare" besteht aus Laien und widmet sich seit vielen Jahren ausschließlich dem Gregorianischen Choralgesang in Göttingen und weit darüber hinaus. 1995 erfolgte die Neugründung einer bereits 1981 tätigen Gemeindeschola. Seitdem singt die Schola in Messen, Vespern oder in den Karmetten.  Ansprechpartner sind Dr. Johanna Grüger und Malte Bartels. Mehr infos und Kontakt gibt es unter:

www.cantando-praedicare.de

www.pro-cantu.de